Die Ex-Soldatin Lynndie England hat noch 800 weitere Folter-Fotos in ihrem Besitz. Die Veröffentlichung der Bilder würde eine erhebliche Gefahr für die US-Truppen darstellen.
Lynndie England sorgt wieder einmal für Aufsehen. Die US-Soldatin, die vor fünf Jahren durch die Veröffentlichung der Abu Ghoraib-Fotos in der ganzen Welt bekannt wurde, sagte jüngst in einem Interview mit der "Daily Mail", dass sie keine Reuegefühle hat. "Wofür soll ich ich mich entschuldigen?" sagte sie als sie nach den Vorgängen in Abu Ghoraib gefragt wurde. England meinte zudem, dass sie noch rund 800 weitere Fotos aus dem Foltergefängnis besitzt. Was darauf zu sehen wäre, würde noch weit größeren Schaden anrichten, als die bisher veröffentlichten Bilder.
Verkauf an Höchstbietenden
Ob die US-Behörden von den Fotos
wissen oder nicht ist bisher offen. Der Autor einer Biographie über Lynndie
England befürchtet, dass die ehemalige Soldatin die Bilder an den
Höchstbietenden verkaufen wird. Die Freigabe der vermutlich sehr
schockierenden Bilder würde allerdings eine große Gefahr für die noch immer
im Irak stationierten Soldaten bedeuten. Die Veröffentlichung würde die
anti-amerikanischen Gefühle in allen Teilen der Welt verstärken. Auch ein
US-Gericht hat nun beschlossen, dass die Fotos nicht veröffentlich werden
müssen. Menschenrechtsorganisationen hingegen wollen eine Freigabe erwirken
und gingen in Berufung.