Anschläge von Madrid
Verdächtiger nach 5 Jahren gefasst
21.05.2009
Der 31-Jährige wurde an sein Heimatland Marokko ausgeliefert. Ihm wird vorgeworfen an den fatalen Anschlägen die mehr als 190 Menschenleben gefordert haben, teilgenommen zu haben.
Fünf Jahre nach den islamistischen Anschlägen auf vier Madrider Pendlerzüge ist einer der damals geflüchteten mutmaßlichen Terroristen gefasst worden. Der 31-jährige Mohammed Belhadj sei in Syrien festgenommen und an sein Heimatland Marokko ausgeliefert worden, berichteten spanische Medien am Donnerstag.
191 Tote
Bei den Attentaten am 11. März 2004 waren 191 Menschen
getötet und mehr als 1800 verletzt worden. Die Polizei in Spanien hatte
seitdem mit internationalem Haftbefehl nach Belhadj gefahndet. Zuletzt
hatten die Ermittler angenommen, er sei bei einem Selbstmordanschlag im Irak
ums Leben gekommen. Ihm soll nun in Marokko der Prozess gemacht werden.
17 Täter in Haft
DNA-Spuren des 31-Jährigen waren in dem
Haus gefunden worden, in dem die Terroristen die Bomben gebaut hatten. Zudem
soll Belhadj die Wohnung gemietet haben, in der die Attentäter sich zuletzt
versteckt hatten. Sieben der Bombenleger hatten sich dort drei Wochen nach
den Attentaten in die Luft gesprengt, als sie von der Polizei umstellt
waren. 21 weitere Mitglieder der Terrorzelle wurden im Oktober 2007 in
Madrid zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Vier von ihnen wurden später
in einem Berufungsprozess freigesprochen.
Razzia in Bilbao
Bei einer Razzia in Bilbao nahm die spanische
Polizei am Mittwoch 13 Menschen unter dem Verdacht fest, das Terrornetz El
Kaida zu finanzieren. Die zwölf Algerier und ein Iraker sollen einer Bande
von Drogenschmugglern, Dieben und Kreditkartenfälschern angehören, die
größere Summen an die Gruppe "El Kaida im islamischen Maghreb" abführte.
Diese gilt als der nordafrikanische Arm des Terrornetzes von Osama bin Laden.