Der französische Ex-Premier Dominique de Villepin ist erneut vernommen worden. Ihm wird Beihilfe in der "Clearstream"-Affäre vorgeworfen.
Der frühere französische Premierminister Dominique de Villepin ist erneut in einer Rufmordaffäre gegen den heutigen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy vernommen worden. Vor Beginn der Befragung durch Untersuchungsrichter in Paris wies Villepin am Donnerstag weiter alle Vorwürfe zurück. "Ich habe den Richtern schon in der ersten Befragung gesagt, dass es sich nicht um eine politische, sondern um eine Wirtschaftsaffäre handelt", betonte der Ex-Premier.
Gefälschte Unterlagen
Villepin wird nach einem im Juli
eingeleiteten Ermittlungsverfahren beschuldigt, Beihilfe zur Verleumdung und
Verwendung gefälschter Unterlagen geleistet zu haben. Konkret soll der bis
vergangenen Mai amtierende Premier dazu beigetragen haben, dass Sarkozys
Name mit angeblichen Schmiergeldern aus einem Rüstungsgeschäft in
Zusammenhang gebracht wurde
In der sogenannten Clearstream-Affäre waren Sarkozy sowie weitere Politiker und Geschäftsleute über gefälschte Kontenlisten angeschwärzt worden. Villepin steht unter Verdacht, im Jahr 2004 für die Weitergabe der falschen Kontenlisten an die Justiz gesorgt zu haben. Sein Rivale Sarkozy hatte dies als politisches Manöver gedeutet, mit dem er auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur der gaullistischen Regierungspartei UMP aufgehalten werden sollte. Der heutige Präsident tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf. Villepin ist heute einer seiner schärfsten politischen Widersacher.