In Nordirland

Waterboarding-Vorwurf gegen Briten

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Mehrere Zeugen berichteten über Folter in den 70ern.

Die britische Armee steht laut einem Zeitungsbericht im Verdacht, in den 70er Jahren bei Häftlingen in Nordirland die Foltermethode "Waterboarding" angewendet zu haben. Der wegen Mordes an einem britischen Soldaten verurteilte katholische Nordire Liam Holden habe während seines Prozesses vor gut 20 Jahren ausgesagt, britische Soldaten hätten ihn gefoltert, berichtete die Zeitung "The Guardian" am Dienstag. Sie legten ihm demnach ein Tuch auf das Gesicht und begossen es mit Wasser, so dass Holden das Gefühl gehabt habe zu ertrinken.

Zweifel an Geständnis
Holdens Anwälten liege die Aussage eines weiteren Mannes vor, der mit einer ähnlichen Methode des Waterboarding gefoltert worden sei, berichtete die Zeitung. Eine Kommission für die erneute Prüfung von Strafverfahren, die sich mit Holdens Fall befasse, verfüge zudem über eine ähnliche Aussage eines dritten Mannes. Die Methode des Waterboarding ist zuletzt insbesondere durch ihre Anwendung durch den US-Geheimdienst CIA bei islamistischen Terrorverdächtigen ins Gerede gekommen.

Holden, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war, war 1973 zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Die Strafe wurde jedoch in lebenslange Haft umgewandelt und Holden kam nach 17 Jahren Gefängnis frei. Der Schuldspruch stützte sich dem Zeitungsbericht zufolge insbesondere auf ein angebliches Geständnis von Holden, das er allerdings nicht unterzeichnet hatte. Die Kommission für die erneute Prüfung von Strafverfahren habe den Fall an das Berufungsgericht in Belfast weitergeleitet, weil es Zweifel an der "Zulässigkeit und Glaubwürdigkeit" von Holdens Geständnis gebe, schrieb der "Guardian". Es bestehe eine Chance, dass das Urteil aufgehoben werde.

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