Den Oppositionellen wird "Anstiftung zu Massenunruhen" zur Last gelegt.
Gut einen Monat nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Weißrussland ist am Mittwoch gegen 37 Oppositionelle Anklage erhoben worden. Ihnen drohten bis zu 15 Jahre Haft, sagte Innenminister Anatoli Kuleschow am Mittwoch und bestätigte damit frühere Angaben von Menschenrechtsgruppen. Den Oppositionellen, zu denen auch ehemalige Präsidentschaftskandidaten zählen, wird "Anstiftung zu Massenunruhen" zur Last gelegt.
Innenminister "stolz" auf Demo-Niederschlagung
33 der Angeklagten seien derzeit inhaftiert, die anderen vier seien unter Auflagen freigekommen, sagte Kuleschow. Ihre Akten würden den Gerichten Anfang Februar übergeben. Der Innenminister erklärte zudem, er sei "stolz" über die Niederschlagung der Demonstration nach der Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko am 19. Dezember.
600 Verhaftungen
Bei den Protesten nach der Präsidentschaftswahl waren mehr als 600 Menschen festgenommen worden, darunter sieben Präsidentschaftskandidaten. Vier von ihnen sitzen noch immer in Haft, ein weiterer kam unter Auflagen frei. Die Unterdrückung Oppositioneller nach der Wahl war von den USA und der EU scharf verurteilt worden. Beide drohen der Regierung Lukaschenkos mit Sanktionen.