Was die Welt sagt
Weltweite Besorgnis über Putsch in Thailand
20.09.2006
Der Militärputsch in Thailand vom Dienstag hat bei Regierungen in aller Welt Besorgnis ausgelöst. Mehrere Regierungen mahnten ihre Bürger, bei Reisen nach Thailand besonders vorsichtig zu sein.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan rief in New York die Thailänder zur Ruhe auf. Die USA mahnten zu einer friedlichen und demokratischen Lösung der Krise. Die EU forderte die Putschisten auf, zurückzustehen und den Weg für die demokratische Regierung freizumachen. Die US-Regierung äußerte sich zurückhaltend. "Wir wollen erst sehen, was die Streitkräfte vorhaben", sagte am Dienstag der Staatssekretär im US-Außenministerium, Christopher Hill, der Nachrichtenagentur AP. Bisher scheine die Lage in Bangkok ruhig zu bleiben.
Rückkehr zur Demokratie
Annan äußerte am Dienstag in einem Interview mit dem US-Sender CNN die Hoffnung, dass das Land sobald wie möglich wieder zur Demokratie zurückkehren werde. Für eine konkrete Stellungnahme fehlten ihm aber noch die Informationen, sagte er am Rande der UNO-Vollversammlung in New York. Die UNO würden einen " Regierungswechsel durch demokratische Mittel" immer unterstützen. In einem Putsch sehe er allerdings "keine zu fördernde Praxis", sagte Annan.
Neuseeland verurteilte den Militärputsch als undemokratischen Akt und forderte die schnelle Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen. Ihre Regierung wende sich gegen alle Prozesse, die einen Umsturz mit verfassungswidrigen und undemokratischen Mittel anstrebten, sagte Ministerpräsidentin Helen Clark am Mittwoch in Wellington. Hingegen erklärte der australische Außenminister Alexander Downer in New York, es gebe zwar Anlass zu Besorgnis, sei aber noch zu früh, sich über das künftige Verhältnis zu Thailand zu äußern.
Reisewarnungen für Thailand
Mehrere Regierungen entschlossen sich angesichts der unklaren Lage zu Reisewarnungen. Die USA riefen die eigenen Bürger dazu auf, geplante Reisen nach Thailand zu überdenken. Die Regierung in London riet den in Thailand lebenden britischen Staatsbürgern, in ihren Häusern oder Hotels zu bleiben. Zu " äußerster Vorsicht" rief die australische Regierung ihre Bürger in Bangkok auf. Die Japaner wurden von ihrer Regierung gemahnt, sich vom Königspalast, dem Regierungssitz und von Ansammlungen der Streitkräfte fernzuhalten.