In Bagdad sind zwei Saddam-Gefolgsleute hingerichtet worden: Der ehemalige Geheimdienst- und der Revolutionsgerichts-Chef.
Barzan Ibrahim al-Tikriti
Einer der drei jüngeren Halbbrüder
Saddams. Unter diesem war er der Chef des berüchtigten Geheimdienstes und
ein Berater des Präsidenten. Auf der US-Fahndungsliste der meistgesuchten
Iraker stand er an 38. Stelle und wurde im April 2003 gefasst. Er war
angeklagt, Massenmord und Folter befohlen und persönlich
Menschenrechtsverletzungen verübt zu haben, darunter die Zerstörung von
Dörfern. US-Vertreter beschreiben ihn als Mitglied des "Schmutzigen
Dutzends", einer Gruppe um Saddam, die dem Machthaber dienstbar war. Auch
ihn verurteilte das Gericht ebenso wie Saddam zum Tod durch Erhängen.
Auad Hamed Al-Bander
Der ehemalige Vorsitzende des irakischen
Revolutionsgerichts war angeklagt, Schauprozesse geführt zu haben, die
häufig zu summarischen Todesurteilen führten. Al-Bander verhängte auch die
Todesurteile gegen zahlreiche Schiiten aus dem Dorf Dujail, die von Saddams
Gefolgsleuten nach einem Anschlag auf den Autokonvoi des Präsidenten in dem
Ort bei Bagdad im Juli 1982 verfolgt wurden. Andere Bewohner des Dorfes
wurden bei einem Massaker getötet. Insgesamt starben damals mehr als 140
Menschen.