Mario Scaramella

"Werde wie ein Krebskranker leben"

01.12.2006

Der Kontaktmann des vergifteten Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko, der italienische "Sicherheitsberater" Mario Scaramella, hat nach eigenen Worten eine Menge Polonium eingenommen, die sechs Mal über den tödlichen Werten liegt.

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"Ich bin nicht einfach mit Polonium in Kontakt gekommen, ich bin vergiftet worden. Dies sind zwei verschiedene Sachen", sagte Scaramella im Interview mit der rechten Tageszeitung "Il Giornale" am Montag.

Die Dosis, mit der er vergiftet worden sei, liege jedoch 20 Mal unter der Menge, die Litwinenko getötet habe, erklärte Scaramella. Er weise noch keine Symptome auf, er wisse jedoch, dass mindestens zwei Monate notwendig seien, bis die Vergiftung Auswirkungen zeigen werden.

Weihnachten zu Hause?
Er habe einen Antrag zur Entlassung aus dem Londoner Krankenhaus eingereicht, in dem er beobachtet werde. Bis Mittwoch werde man ihm keine Antwort geben können. Er hoffe, Weihnachten mit seinen Kindern in Italien verbringen zu können.

„Habe niemanden vergiftet“
Ein Vertreter des italienischen Gesundheitsministeriums habe ihn in London besucht. "Das Gesundheitsministerium will die italienische Öffentlichkeit beruhigen. Ich habe klar gesagt, dass ich niemanden vergiftet habe. Dies könnte ich nur tun, wenn ich mit einer anderen Person zumindest einen Liter Blut, oder einen Liter Urin getauscht hätte", sagte Scaramella.

Nie mehr ins Sonnenlicht
"Ich muss ein Match gegen den Tod austragen. Ich muss mindestens fünf Monate weiter leben, um eine Hoffnung zu haben, es zu schaffen. Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich den Rest meines Lebens wie ein Krebskranker verbringen werde. Ich werde mich mein ganzes Leben lang Chemotherapien und Anti-Tumor-Behandlungen unterziehen müssen. Ich werde nicht mehr im Sonnenlicht stehen dürfen und in einer Glasglocke leben müssen", betonte Scaramella.

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