Peinliche Panne

Wieder Datenklau bei der Royal Air Force

25.05.2009

Diesmal kamen private Infos abhanden: Bordell-Besuche, Drogen, Strafen. Besonders pikant: Affären von Mitarbeitern wurden protokolliert - mit den Namen der außerehelichen Partner.

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In Großbritannien reißt die peinliche Serie der Datenpannen nicht ab. Diesmal wurden bei der Luftwaffe Datenträger mit hochsensiblen privaten Informationen über Mitarbeiter gestohlen - darunter Details über Drogenmissbrauch, strafrechtliche Verfolgungen, Besuche bei Prostituierten oder Affären inklusive der Namen der außerehelichen Partner.

Diebstahl bereits im Dezember
Die Computer-Festplatten seien im September von der Royal Air Force (RAF) in Gloucestershire gestohlen worden und enthielten Informationen, die bei einer Sicherheitsüberprüfung der Mitarbeiter gesammelt wurden, berichteten der Sender BBC und die Zeitung "Guardian" am Montag. Die Regierung habe dies jedoch geheim gehalten und weder das Parlament noch den Datenschutz informiert.

Zum Zeitpunkt des Diebstahls hatte das Verteidigungsministerium lediglich mitgeteilt, dass womöglich Bankdetails und Adressen von 50.000 Mitarbeitern verloren gegangen seien. Ein internes Papier habe nun aber gezeigt, dass auch die Details der Sicherheitschecks verschwunden sind, berichteten die Medien. Betroffen seien rund 500 Mitarbeiter, darunter hochrangige Offiziere.

In dem Schreiben warnte die RAF davor, dass die Informationen für Erpressungen genutzt werden könnten. "Diese Daten sind eine außerordentliche Liste für ausländische Geheimdienste, investigative Journalisten und Erpresser", heißt es in dem Dokument, das ein ehemaliger RAF-Offizier der BBC zukommen ließ. Wenn Details aus dem Privatleben teils hochrangiger RAF-Mitarbeiter an die Öffentlichkeit kämen, werde zudem der Ruf des Militärs beschädigt. Wie der "Guardian" berichtet, waren die Informationen nicht verschlüsselt.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte den genauen Inhalt der Datenträger nicht bestätigen. Er sagte lediglich, es gebe keine Hinweise, dass sie für kriminelle Zwecke oder von "feindlichen Elementen" missbraucht würden. Alle Betroffenen seien informiert und beraten worden.

In Großbritannien kam es immer wieder zu peinlichen Datenpannen. So gingen einmal die Daten inklusive Bankdetails von Millionen Kindergeldempfängern verloren, dann die von Führerscheinanwärtern. Zuletzt geriet eine CD mit den genauen Spesenabrechnungen britischer Abgeordneter an die Presse. Dadurch wurde ein Skandal ausgelöst, der alle etablierten Parteien gleichermaßen schwer beschädigt hat. Premierminister Gordon Brown steht deshalb unter starkem Druck, schnellstmöglich Neuwahlen anzusetzen.

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