Die von Israel am Dienstag für beendet erklärte Offensive im Gazastreifen hat offenbar nur sehr begrenzte Wirkung gezeigt.
Wie der israelische Internetdienst "Ynet" Dienstag Nachmittag meldete, gingen wieder zwei aus dem Gaza-Streifen abgefeuerte Raketen nahe einer Schule in der Stadt Ashkelon nieder. Zwei weitere Geschosse landeten in einem Industriegebiet, eine andere nahe einer "strategischen Einrichtung". Verletzt wurde niemand.
Außerdem wurde der Einschlag zweier Raketen bei Siedlungen im Westen der Negev-Wüste gemeldet. Mit der Offensive im Gaza-Streifen wollte Israel den weiteren Raketenbeschuss ziviler Ziele durch radikale Palästinensergruppen unterbinden. Allein am Dienstag wurden neun Palästinenser im Gazastreifen getötet. Palästinensische Rettungskräfte warfen der israelischen Armee vor, durch massiven Beschuss die Evakuierung Verletzter aus Beit Lahiya zu verhindern, wo am Dienstagnachmittag drei Menschen ums Leben kamen.
Aktivisten des Islamischen Jihad trugen Dienstag früh gefallene Kämpfer zu Grabe. Sie schworen dabei die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel. "Die Zionisten können so viele töten wie sie wollen, aber unser Kampf geht weiter", skandierten sie.
Bei Gefechten in der Umgebung von Beit Lahiya kam auch ein Sohn des Jihad-Führers Khaled al-Batash ums Leben. Beim Beschuss des Hauses der Hamas-Abgeordneten Jamila Shanti wurden deren Schwägerin und zwei weiter Personen getötet, darunter Mahmoud Abu-Khabel, ein führendes Mitglied des militärischen Flügels der Hamas.
Die israelische Armee hatte sich Dienstag Vormittag aus Beit Hanoun zum Abschluss der Operation "Herbstwolken" zurückgezogen. Insgesamt 57 Palästinenser waren dabei getötet worden, zudem kam ein israelischer Soldat ums Leben.