Ein Passagier aus Nigeria soll sich in der Bordtoilette eingeschlossen haben.
Zwei Tage nach dem vereitelten Terroranschlag auf ein US-Flugzeug von Amsterdam nach Detroit hat es auf der gleichen Strecke am Sonntag erneut einen Zwischenfall gegeben. Diesmal entpuppte sich der Vorfall aber nach kurzer Zeit als harmlos. Ein nigerianischer Passagier hatte sich eine Stunde lang auf der Bordtoilette eingesperrt und damit die Besatzung misstrauisch gemacht. Der Pilot bat über Funk um Notfallhilfe nach der Landung.
Der Passagier wurde nach der Landung wegen auffälligen Verhaltens vorübergehend in Sicherheitsgewahrsam genommen und verhört. Die Überprüfung ergab, dass der Mann keine Gefahr für die Maschine der Northwest Airlines mit über 250 Passagieren an Bord dargestellt hat, wie ein Sprecherin der US-Bundespolizei FBI erklärte. Es handle sich um einen Geschäftsmann, dem während des Fluges schlecht geworden sei, verlautete aus Justizkreisen. Die Besatzung habe wohl übervorsichtig reagiert.
US-Präsident Barack Obama wurde über den Vorfall unterrichtet. Aus Polizeikreisen verlautete weiter, auch andere, in Detroit angekommene Flugzeuge hätten geringfügige Zwischenfälle gemeldet.
Anklage
Am Freitag versuchte der 23-jährige
Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab nach Behördenangaben kurz vor der
Landung in Detroit, den Airbus der Northwest Airlines in die Luft zu
sprengen. Er gab an, im Auftrag des Terrornetzwerks Al Kaida zu handeln. Der
Mann wurde von Mitreisenden überwältigt und festgenommen. Er
wurde inzwischen angeklagt.
Den Justizbehörden zufolge verwendete er den besonders explosiven Sprengstoff Nitropenta (PETN). Der gescheiterte Bombenanschlag löste eine neue Debatte über Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr aus.