Laut Israels Geheimdienst ginge der Emir von Katar "allen auf die Nerven".
Israels Geheimdienst Mossad hat das Golfemirat Katar, den Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, laut von Wikileaks veröffentlichten US-Diplomatendepeschen als "echtes Problem" eingeschätzt. In einem am Freitag von der Internet-Plattform veröffentlichten Dokument wird Mossad-Chef Meir Dagan außerdem mit den Worten zitiert, dass der Emir von Katar, Scheich Hamad ben Chalifa el Thani, "allen auf die Nerven" gehe.
Nahostkonflikt: Scheich will mit allen auskommen
Dagan machte seine Äußerungen Mitte Juli im Gespräch mit einem US-Sicherheitsvertreter. Der Scheich versuche laut Dagan, sich mit allen Parteien im Nahostkonflikt - unter anderem mit Syrien, dem Iran und der radikalislamischen Hamas - gutzustellen, um die Sicherheit seines Emirats zu gewährleisten und dessen Unabhängigkeit zu demonstrieren, wie aus den Dokumenten hervorgeht.
Katar unterhält wie die meisten arabischen Nationen keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Im November 2009 hatte Katar aber im Fall einer erfolgreichen WM-Bewerbung einen Tabubruch angekündigt: Israel sei bei der WM willkommen, hatte Hassan Abdulla Al Thawadi, der leitende Geschäftsführer der Bewerbung, damals betont.