Gefahr
Wollen Rassisten Obama töten?
30.01.2008
CBS bringt in einem Interview mit Ted Kennedy die Gefahr eines Attentats zur Sprache. Powell verzichtete deswegen auf eine Kandidatur.
Das US-Fernsehen hat erstmals die Gefahr eines Mordanschlags auf den demokratischen Bewerber um die US-Präsidentschaft, Barack Obama, zur Sprache gebracht. Was wäre, wenn ein Verrückter oder ein Rassist ein Attentat auf den farbigen Politiker plane? In der Morgenshow des Senders CBS stellte der Moderator Harry Smith in einem Interview mit Senator Ted Kennedy, der Obama am Montag seine Unterstützung ausgesprochen hatte, diese Frage in den Raum.
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Veränderungen rufen Erschütterungen hervor
Wie die
italienische Zeitung "Corriere della Sera" weiter in ihrer
Internetausgabe berichtete, fragte Smith den Bruder des 1963 ermordeten
Ex-Präsidenten John F. Kennedy, ob der Aufstieg Obamas und die Begeisterung,
die er auslöse, ihn nicht ein bischen beunruhige. Kennedy meinte dazu nur,
Veränderungen würden immer Erschütterungen hervorrufen.
Zielscheibe
Daraufhin wurde der CBS-Journalist deutlicher: "Die
Träger des Wandels werden aber oft zu Zielscheiben, wie Sie sehr genau
wissen." Ted Kennedy, der auch seinen zweiten Bruder, den früheren
Justizminister Robert Kennedy, 1968 bei einem Attentat verlor, schien von
der Frage leicht überrascht und umging sie geschickt.
Bodyguards besorgt
Laut "Corriere" ist in den USA
allgemein bekannt, dass die Sicherheitsleute Obamas wegen der Gefahr eines
Attentats tatsächlich besorgt sind. Obama selbst äußerte sich dazu eben so
wenig wie seine Frau Michelle. Allerdings wurde die Leibwache des Senators
verstärkt, nachdem anonyme Morddrohungen auf verschiedenen rassistischen
Internetseiten auftauchten.
Bisher Tabu-Thema
Für die großen Medien des Landes war das Thema
aber bisher tabu. Nicht einmal anlässlich der Gedenkfeiern für den 1968
ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King wurde über die Gefahr eines
Attentats auf Obama spekuliert.
Anschlag-Hypothese bei Powell
Allerdings tauchte eine
Anschlags-Hypothese 1999 anlässlich eines anderen potenziellen farbigen
Präsidentschaftskandidaten auf: des afro-amerikanischen Generals und
ehemaligen Außenministers Colin Powell, des Siegers über den irakischen
Diktator Saddam Hussein im Golfkrieg von 1991.
Viele republikanische Politiker drängten ihn zu einer Kandidatur, aber Powells Frau Alma legte sich quer. Sie sagte öffentlich, dass sie in diesem Fall um das Leben ihres Mannes fürchten müsse.