Todestag
Zehntausende Israelis gedachten dem Tod von Rabin
04.11.2007
Der Mörder des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten ließ seinen Sohn am Jahrestag des Verbrechens beschneiden.
Bei einer Friedenskundgebung haben am Samstagabend in Tel Aviv nach Angaben der Veranstalter 150.000 Menschen des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin gedacht. Der Regierungschef und Friedensnobelpreisträger war am 4. November 1995 an gleicher Stelle von einem rechtsextremen Fanatiker erschossen worden. Bei der Gedenkfeier sagte der Vorsitzende von Rabins Arbeitspartei, Vizepremier und Verteidigungsminister Ehud Barak, die bevorstehende Nahost-Konferenz in den USA sei eine Chance und keine Gefahr. Er hoffe von ganzem Herzen, dass sie ein Erfolg werde.
Friedensabkommen in Washington unterzeichnet
Rabin hatte 1993 in
Washington das Friedensabkommen mit den Palästinensern unterzeichnet und
dafür zusammen mit seinem damaligen Außenminister, dem heutigen
Staatspräsidenten Shimon Peres, und dem 2004 verstorbenen palästinensischen
Präsidenten Yasser Arafat den Friedensnobelpreis bekommen.
Weg Rabins weitergehen
Präsident Peres forderte die Versammelten
auf, im Sinne des Toten zu wirken: "Ihr seid die Erben von Rabin. Gebt nicht
auf und geht weiter den Weg, den er geebnet hat, den Weg des Friedens und
der Sicherheit!"
Keine Begnadigung für Mörder
Barak stellte klar, dass
der Rabin-Mörder Yigal Amir weder begnadigt noch vorzeitig aus der Haft
entlassen werde. Der 37-Jährige feierte am zwölften Todestag Rabins im
Gefängnis ein privates Fest anlässlich der Beschneidung seines neugeborenen
Sohnes.
Mord um Friedensprozess zu stoppen
Der Rabin-Mörder hatte in der
Haft eine aus Russland stammende Jüdin namens Larissa Trimbobler geheiratet.
Die Schwangerschaft und die Geburt per Kaiserschnitt waren offenbar so genau
geplant, dass die rituelle Beschneidung des Kindes ausgerechnet auf den
Todestag Rabins fällt. Mit dem Mord wollte Amir den Friedensprozess mit den
Palästinensern stoppen und israelische Gebietskonzessionen verhindern.
Rabins Tochter Dalia Rabin, ehemalige stellvertretende
Verteidigungsministerin, hatte sich über die Heiratsgenehmigung für Amir so
aufgeregt, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.