EIne Niederlage Trumps könnte gravierende Folgen haben.
Mit einer riskanten Alles-oder-Nichts-Strategie will US-Präsident Donald Trump seine umstrittene Gesundheitsreform doch noch in der eigenen Partei durchsetzen. Die Rebellen bei den Republikanern ließ das Weiße Haus wissen, dass es am Freitag entweder eine Zustimmung zu der Vorlage gebe - oder gar keine Reform der bei den Konservativen verhassten Gesundheitsversicherung von Trumps Vorgänger Obama.
Trump würde dann allerdings eines seiner wichtigsten Wahlkampfversprechen vorerst nicht einlösen. Er griff auf das Ultimatum zurück, nachdem sich in den Reihen der Republikaner auch am Donnerstagabend keine ausreichende Mehrheit für die neue Gesundheitsreform abzeichnete. Die ursprünglich für Donnerstag geplante Abstimmung im Repräsentantenhaus wurde auf Freitagnachmittag (Ortszeit) verschoben.
Der Präsident habe ausrichten lassen, "dass er morgen in jedem Fall eine Abstimmung haben will", sagte der republikanische Abgeordnete Chris Collins nach einer Dringlichkeitssitzung der Fraktion. Den dort versammelten Abgeordneten hatte zuvor der Chef des Haushaltsbüros im Weißen Haus, Mick Mulvaney, Trumps Ultimatum mitgeteilt.
Börsen verlieren Vertrauen
Eine Schlappe für Trump könnte dabei aber nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Folgen haben. David Kotok, Chef-Investmentstratege beim Anlagehaus Cumberland Advisors, sagt zur aktuellen Situation: „Nicht gut, die Märkte mögen das nicht“. Auch Analyst Ipek Ozkardeskaya vom Broker LCG warnt, dass ein Scheitern Trumps zu starken Verlusten an der Börse führen könnten.
Die Börsen reagierten zunächst euphorisch auf die Präsidentschaft Trumps. Es wurde erwartet, dass der neue Präsident eine unternehmensfreundliche Politik durchsetzt, sein Image als Deal-Macher ist nun aber mehr als angekratzt. Kann Trump seine Wahlversprechen nicht umsetzen, so würden die Unternehmen das Vertrauen verlieren. Laut Experten würden sich große Hedgefonds bereits auf einen möglichen Crash vorbereiten.