Deutschland

Westerwelle: "Mein Leben mit Krebs"

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Deutschlands Ex-Außenminister beschrieb seinen Sieg über den Krebs in einem Buch.

Zehn Jahre lang war Guido Westerwelle Chef der FDP, deutscher Außenminister und Vizekanzler. 2103 zog er sich von einem Tag zum anderen aus der aktiven Politik zurück. Damals ahnte Westerwelle noch nicht, dass er schwer krank ist. Die Schockdiagnose Leukämie kam erst ein Jahr später. Durch Zufall.

Er hatte schlimme Beschwerden, nachdem er sich beim Joggen auf seiner Lieblingsinsel Mallorca den Fuß vertreten hatte. Er dachte an eine Knieverletzung. Bei der Voruntersuchung zu einer Fußoperation in einer deutschen Klinik fiel schließlich auf, dass sein Blutbild nicht in Ordnung war.

Den Tod vor Augen: Suche nach einem Spender
Diagnose. Am 17. Juni 2014 erfuhr Westerwelle schließlich von Professor Michael Hallek, Onkologe des Kölner Universitätsklinikums, die dramatische Nachricht: akute Leukämie. Westerwelle: „Es traf mich völlig unvorbereitet, ohne die geringsten Symptome, gewissermaßen zufällig und aus heiterem Himmel.“

Westerwelle hat den Krebs besiegt. Unter dramatischen Umständen wurde ein Stammzellenspender gefunden. Über die Krankheit und seinen Kampf zurück ins Leben hat er nun ein Buch geschrieben. Der Titel: Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht.

Noch nie hat ein deutscher Politiker so offen und ehrlich über die schwärzesten Stunden seines Lebens geschrieben. Westerwelle: „Niemand von uns ist vor Schicksalsschlägen gefeit. Aber wir können mit Kraft und Zuversicht dagegen kämpfen, solange wir an uns selbst glauben.“

ÖSTERREICH bringt Auszüge aus dem Buch.

Karl Wendl

ÖSTERREICH bringt in einer Serie den Vorabdruck

Es war der 17. Juli 2014, an dem ich erfahren habe, dass ich an akuter Leukämie erkrankt bin. Völlig unvorbereitet, ohne die geringsten Symptome, gewissermaßen zufällig und aus heiterem Himmel. (...)

Meine Chromosomen waren derart kaputt, dass Professor Hallek von „komplex aberranten Veränderungen“ sprach. Mit anderen Worten: Die Chemotherapie würde mich nicht retten, weil sich die Leukämie damit nicht endgültig zurückdrängen ließe. Eine Stammzellentransplantation sei erforderlich, um die Leukämie zu besiegen. Ich hatte so etwas schon geahnt. Aber nun, da sich meine Befürchtung bestätigte, bekam ich es doch mit der Angst zu tun. (...)

Zittern. Es gab einen Spender. Die Wahrscheinlichkeit meines Überlebens hatte sich binnen eines Anrufes von zehn Prozent auf vielleicht fünfzig Prozent erhöht. Aber: Am Tag der Transplantation erfuhr ich von Professor Hallek: „Er hat es sich anders überlegt. Der Spender ist abgesprungen …

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