Der drastische Einbruch bei Entwicklungshilfegeldern bedroht den Erfolg im Kampf gegen die tödlichste Infektionskrankheit der Welt.
An Tuberkulose (TBC) sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen. 79 Millionen Menschenleben wurden durch frühe Diagnose und Behandlung seit dem Jahr 2000 gerettet, aber ohne weiteres Geld sehe es für die ärmsten Länder düster aus, berichtete die WHO zum Welt-Tuberkulose-Tag am Montag.
Durch die weltweite Mobilität ist das eine Gefahr für alle Länder, warnen Gesundheitsexperten. Unter anderem haben die USA Milliarden Dollar an verschiedenen Hilfsgeldern eingefroren. Aber auch andere Länder wie Großbritannien 2025 und Deutschland 2024 haben Einsparungen in der Entwicklungshilfe angekündigt.
Geld fehlt
In 27 Ländern drohe ein Zusammenbruch der TBC-Programme, berichtet die WHO. Dort könnten ohne die Mittel aus dem Ausland weniger Menschen getestet, weniger Fälle erkannt und behandelt und die Ausbreitung überwacht werden. Dadurch stecken sich mehr Menschen an, so die WHO. Neun Länder hätten bereits Probleme, die Medikamente zu besorgen. Die Geldsorgen bestehen nicht erst seit diesem Jahr. Schon 2023 stand nur ein Viertel der nach Angaben der WHO benötigten Mittel im Umfang von 22 Milliarden Dollar (rund 20 Milliarden Euro) für die TBC-Bekämpfung zur Verfügung.
TBC-Erreger verbreiten sich durch Luftpartikel von Infizierten. Ansteckungen können verhindert werden und sind heilbar, wenn sie erkannt und behandelt werden, betont das in Deutschland zuständige Robert Koch-Institut (RKI). Nach Schätzungen ist ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem TBC-Erreger infiziert. Allerdings zeigt die Infektion bei den meisten keine Symptome und kann auch nicht übertragen werden. Fünf Prozent entwickeln eine aktive TBC.