Das Marburg-Fieber führt in 88 Prozent der Fällen zum Tod.
Im westafrikanischen Staat Guinea haben Behörden die Bevölkerung dazu aufgerufen, Verdachtsfälle des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers umgehend zu melden. Zuvor war am Montagabend von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine bestätigte Infektion mit dem Virus gemeldet worden. Es handle sich um den bisher ersten bekannten Fall überhaupt in Westafrika. In den vergangenen Jahrzehnten waren vor allem in Uganda in Ostafrika immer wieder kleinere Ausbrüche erfasst worden.
Mehrere Verdachtsfälle
Weniger als zwei Monate nach dem Ende eines Ebola-Ausbruchs in Guinea wurde nun das hochansteckende Marburg-Virus im Süden Guineas in der Präfektur Guéckedou bei einem mittlerweile gestorbenen Patienten nachgewiesen. Erste Untersuchungen an Ort und Stelle wurden vom Institut Pasteur in Senegals Hauptstadt Dakar bestätigt.
Das Gesundheitsministerium in Guinea sei bereits seit dem 4. August Verdachtsfällen auf das hämorrhagische Fieber nachgegangen, bis sich nun am Montag der erste Fall bestätigt habe, sagte Gesundheitsminister Remy Lamah. Mindestens 155 Kontakte des gestorbenen Patienten würden derzeit überprüft. Die Regierung ergreife "alle geeigneten Maßnahmen", um den Ausbruch schnellstmöglich zu beenden", so Lamah.
88 Prozent Sterblichkeitsrate
Das Marburg-Fieber geht nach WHO-Angaben mit schweren Kopfschmerzen, hohem Fieber und inneren Blutungen einer, die Sterblichkeitsrate beträgt bis zu 88 Prozent. Das Virus wird vor allem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten auf andere Menschen übertragen. Aktuell gebe es noch keine zugelassenen Medikamente oder Impfungen gegen den Erreger, so die WHO.
Die Krankheit wurde erstmals 1967 dokumentiert, nachdem sie in einem Labor in Marburg ausgebrochen war, wohl in Folge der Einfuhr von infizierten Affen aus Uganda. Das Marburg-Virus ist eng verwandt mit den Ebola-Viren. Experten vermuten, dass die Erstansteckungen bei Ausbrüchen häufig auf infiziertes Fleisch von Wildtieren wie Flughunden zurückgehen.