Giftgas in Syrien

Wie lange schaut die Welt noch zu?

09.04.2018

Hunderte Kinder wurden bei einem Giftgasanschlag in Syrien verletzt. Reagiert Welt jetzt?

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© APA/AFP/ABDULLAH HAMMAM
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Die Kinder schreien und weinen. Erwachsene wirken völlig apathisch und krümmen sich vor Schmerzen. Die Bilder und Videoaufnahmen, die die Welt aus dem umkämpften syrischen Duma erreichen, sind un­erträglich. Wieder einmal fragt sich die Weltöffentlichkeit – seit 2011 tobt in Syrien ein brutaler „Bürgerkrieg“ –, wie lange die in­ternationale Gemeinschaft noch zuschauen kann.

Hat Baschar al-Assad, der syrische Diktator, der von Russland und dem Iran mi­litärisch unterstützt wird, erneut Giftgas gegen seine eigene Bevölkerung eingesetzt? Mehr als 40  Menschen sollen am Samstagabend, wie berichtet, bei diesem Chlorgasangriff getötet worden sein. Unter den Toten und Hunderten Verletzten seien auch sehr viele Kinder gewesen. Das Regime in ­Damaskus dementiert, dass es Chemiewaffen eingesetzt hätte, und wirft dies wie­derum den „islamistischen Rebellen“ vor, die in und um Duma kämpfen.

Flog Israels Armee Vergeltungsschlag gegen Assad?

US-Präsident Donald Trump hat Assad nach dem Giftgasanschlag als „Tier“ bezeichnet. Frankreichs Regierung – sie hatte angekündigt, dass ein neuerlicher Giftgasangriff in Syrien die „rote Linie überschreiten“ würde – schweigt noch und prüft allfällige militärische Schritte.

Indes wurden in der Nacht auf Montag gezielte Luftschläge gegen einen syrischen Militärflughafen in Homs geflogen. Die USA dementieren, Assads Streitkräfte angegriffen zu haben. Hat Israels Armee einen gezielten Vergeltungsschlag gegen Assad verübt? Der UNO-Sicherheitsrat trifft sich zu einer Krisensitzung. Wird die UNO den Kindern von Duma helfen?

I. Daniel

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