Frau "die ganze Nacht" missbraucht: Sechs Festnahmen. Erneut Vorwürfe an Polizei.
Nur vier Wochen nach der Gruppenvergewaltigung einer jungen Inderin hat sich in Indien ein weiterer brutaler Übergriff auf eine Frau ereignet, der Ähnlichkeiten mit der ersten Tat aufweist. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde eine 29-jährige Frau aus einem Bus verschleppt und von mehreren Männern sexuell missbraucht. Sechs Verdächtige seien festgenommen worden, nach einem siebten Mann werde gesucht, sagte ein Polizeisprecher.
Das Vorgehen der mutmaßlichen Täter weist nach Angaben der Polizei Ähnlichkeiten mit dem Fall vom Dezember auf, bei dem eine 23-jährige Inderin in der Hauptstadt Neu Delhi in einem Bus von sechs Männern vergewaltigt und schwer misshandelt wurde. Die Studentin, die zusammen mit ihrem ebenfalls verletzten Freund anschließend aus dem Bus geworfen wurde, starb an den Folgen des Angriffs.
Bei dem jüngsten Fall stieg das spätere Opfer laut Polizei ebenfalls in einen Bus, um zu ihren Schwiegereltern in den nördlichen Bundesstaat Punjab zu reisen. Stattdessen sei sie "unter Zwang" zu einer "unbekannten Adresse" nahe der Stadt Amritsar gebracht worden. Der Busfahrer und der Fahrkartenkontrolleur sowie fünf weitere Männer missbrauchten sie, wie der Polizeisprecher sagte. Erst am nächsten Morgen sei das Opfer beim Dorf der Schwiegereltern freigelassen worden.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Sonntag. Die Frau sei "die ganze Nacht hindurch" missbraucht worden, sagte der Polizeisprecher. Einer der Beschuldigten habe sie in der Früh bei dem Dorf ihrer Schwiegereltern abgesetzt; sie habe ihren Schwägerinnen von der Tat berichtet. Noch sei das Ausmaß ihrer Verletzungen unklar, sagte der Sprecher. Partap Singh Bajwa, ein Politiker aus Punjab und Mitglied der in Neu Delhi regierenden Kongress-Partei, warf der Polizei "Nachlässigkeit" bei den Kontrollen der Nachtbusse in dem Bundesstaat vor.
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Die brutale Gruppenvergewaltigung vom 16. Dezember in Neu Delhi hatte in Indien einen Sturm der Empörung ausgelöst. Tausende Menschen gingen tagelang für Frauenrechte auf die Straßen. Fünf der mutmaßlichen Täter stehen vor Gericht, ihnen droht im äußersten Fall die Todesstrafe. Sie sind unter anderem wegen Mords, Vergewaltigung und Entführung angeklagt. Ein sechster mutmaßlicher Täter dürfte vor ein Jugendgericht kommen, weil er noch minderjährig sein soll.
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