500 Beobachter sollen Waffenruhe überwachen: zivile Experten aus Österreich dabei.
Die vereinbarte Feuerpause in der Ostukraine erweist sich als brüchig. In der Küstenstadt Mariupol kam eine 33 Jahre alte Frau ums Leben. Drei weitere Bewohner erlitten schwere Verletzungen – die ersten Opfer seit Beginn der Waffenruhe am Freitagabend.
Schuld will keine der beiden Kriegsparteien sein: Sowohl Regierungseinheiten als auch prorussische Separatisten beschuldigen die jeweils andere Seite. Schwere Explosionen waren am Sonntag auch in der Separatistenhochburg Donezk zu hören. Die Rebellen berichten von vier getöteten Zivilisten und zwei Verletzten.
Die Angst: Geht der Albtraum doch noch weiter?
Opfer. 3.000 Tote haben die Kämpfe in der Ostukraine bisher gefordert. 750.000 Menschen sind aus den Kriegsgebieten geflüchtet. Hunderte Kinder in Waisenheimen blieben aber zurück.
Die Bewohner in den umkämpften Gebieten haben berechtigte Angst, dass der Albtraum der vergangenen fünf Monate doch noch weitergehen könnte.
Trotz der Spannungen wollen die Konfliktparteien ihre Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges noch nicht aufgeben. „Wir halten an den Vereinbarungen der Minsker Konferenz von Freitag fest“, sagt Wladimir Polewoi vom nationalen Sicherheitsrat in der Hauptstadt Kiew. Auch die Separatisten wollen Putins Sieben-Punkte-Friedensplan umsetzen.
Fünf NATO-Staaten planen Waffenlieferung an Kiew
Alarm. Erste Schritte dazu sollen heute in Wien gesetzt werden. Die OSZE berät über eine 500 Mann starke Beobachtertruppe. Sie sollte möglichst rasch vor Ort den Waffenstillstand überwachen.
Für Unruhe sorgte indes eine Meldung aus Kiew: Demnach wollen fünf NATO-Staaten modernste Waffen und Ausbilder an die Ukraine liefern – USA, Frankreich, Italien, Polen und Norwegen. Das würde den wackeligen Waffenstillstand weiter gefährden.
Heute Auftakt des Friedensgipfels in Wien
Die OSZE kommt heute in Wien zu einer Sondersitzung zusammen. Es geht, wie berichtet, um die rasche Ausweitung der Beobachtermission in der Ostukraine. Derzeit sind 260 Mann vor Ort, darunter vier Österreicher (zivile Experten).
Die Mission soll auf 500 Mann aufgestockt werden.
SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug und ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz forderten in ÖSTERREICH eine Ausweitung der Mission. Klug: „Konkrete Aufgabenstellung ist eine militärische Beobachtermission.“ Minister Kurz sagte: „Wir müssen jetzt rasch handeln.“