Acht Tote
Wieder Waldbrände in Russland
03.09.2010
Im Süden des Landes haben starke Winde die Brände wieder angefacht.
Bei neuen schweren Waldbränden sind im Süden Russlands mindestens acht Menschen getötet worden. In den Gebieten um Wolgograd und Saratow seien hunderte Häuser in Flammen aufgegangen, teilte das Katastrophenschutzministerium weiter mit. Rund 1.000 Menschen wurden obdachlos.
550 Gebäude in Flammen
Starke Winde hatten den Angaben zufolge die Brände angefacht, nachdem in den vergangenen Tagen in den betroffenen Gebieten Temperaturen um die 40 Grad geherrscht hatten. In Wolgograd, rund 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau, gingen über 530 Gebäude in Flammen auf, darunter 400 Wohnhäuser. Knapp tausend Menschen wurden in Sicherheit gebracht. In Saratow, etwa 700 Kilometer östlich der russischen Hauptstadt, brannten mehr als 30 Gebäude.
Schwierig war auch die Lage zunächst in der Industriestadt Togliatti am Unterlauf der Wolga. Als die Brände in der Nacht fast den Stadtrand erreichten, riefen die Behörden den Ausnahmezustand aus. Nach Angaben von Bürgermeister Anatoli Puschkow standen erneut 200 Hektar Wald in Flammen. Brände durchschnitten an mehreren Straßen auch die Verbindungsstraße von Moskau nach Tscheljabinsk im Ural.
25 Mio. Euro Wiederaufbauhilfe
Der russische Präsident Dmitri Medwedew kündigte rasche Hilfe an, Regierungschef Wladimir Putin stellte Wiederaufbauhilfe in Höhe von umgerechnet 25 Millionen Euro in Aussicht. Das Innenministerium entsandte laut der Nachrichtenagentur ITAR-TASS mehr als 500 Brandbekämpfer in die betroffenen Regionen. Im Laufe des Tages beruhigte sich die Lage, wie die Behörden mitteilten. Die meisten Feuer seien unter Kontrolle, nachdem der Wind nachgelassen habe.
Eine beispiellose Hitzewelle hatte im Sommer eine Serie verheerender Waldbrände vor allem in West- und Zentralrussland ausgelöst. Rund 50 Menschen starben, mindestens eine Million Hektar Land verbrannte, ganze Ortschaften wurden zerstört. Erst am 23. August hatte das Katastrophenschutzministerium den Ausnahmezustand in der letzten von sieben betroffenen Regionen aufgehoben.