Seit einer Woche ist der Wiener Arzt in Liberia, wo das Virus am schlimmsten wütet.
Der Wiener Tropenarzt Michael Kühnel ist seit letztem Mittwoch für das Rote Kreuz in der Hauptstadt Liberias – mehr als die Hälfte der 4.550 Ebola-Opfer starben in dem bitterarmen Bürgerkriegs-Land im Westen Afrikas. ÖSTERREICH konnte den mutigen Arzt nun erreichen.
ÖSTERREICH: Welches Bild bietet sich Ihnen in Monrovia?
Michael Kühnel: Es ist hier ziemlich ruhig: Am Markt ist kaum etwas los, es finden keine Konzerte oder Ähnliches statt. Die Leute haben Angst, aber auch Hoffnung.
ÖSTERREICH: Womit sind Sie derzeit beschäftigt?
Kühnel: Wir arbeiten daran, eine Geburtsklinik wieder betriebsfähig zu machen. Sie war wegen des Ebola-Ausbruchs geschlossen worden – Teile des Personals waren an Ebola gestorben.
ÖSTERREICH: Was ist zu tun?
Kühnel: Einerseits gewisse Umbauten – Sicherheitsschleusen etc. Andererseits Personal-Schulungen im Umgang mit möglichen Ebola-Patienten. Wir hoffen, in drei bis vier Wochen die Klinik wieder aufsperren zu können. Das ist wichtig: Es ist eine der größten Kliniken des Landes, 80 Geburten gab es hier früher pro Monat.
ÖSTERREICH: Rückmeldungen?
Kühnel: Sehr positiv. Das Vertrauen in internationale Organisationen ist da.
(küe)