Rache der Assange-Fans

WikiLeaks: Jetzt droht Cyberkrieg

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WikiLeaks-Fans haben die MasterCard-Website lahmgelegt.

Nach der Verhaftung des Wiki­Leaks-Gründers Julian Assange (39) in London wegen Sexklagen aus Schweden tobt der Cyberkrieg. Wütende Anhänger des Aufdeckers attackieren in einem konzertierten Rachefeldzug seine Gegenspieler:

Homepage zu
Nachdem die US-Kreditkartenfirma MasterCard die Abwicklung an Spendenzahlungen für WikiLeaks einstellte, legten Hacker deren Website lahm. „MasterCard is down“, jubelte die Hacker-Gruppe Anonymous. Der Codename der Attacke: „Payback“ (Heimzahlung).

„Lauffeuer“
Nach der Verhaftung von Assange hatte sein Anwalt Mark Stephens prognostiziert: „Die Unterstützung wird sich wie ein Lauffeuer rund um die Welt ausbreiten.“

Attacke gegen „Opfer“
Der Datenbeschuss erreichte auch die Staatsanwaltschaft in Stockholm, die den internationalen Haftbefehl ausstellte, gar den Anwalt der beiden schwedischen Frauen.

Geld eingefroren
Attacken wurden auch gegen PayPal und die Schweizer Postbank gemeldet, die 98.000 Dollar an WikiLeaks-Guthaben einfroren haben. Die US-Unternehmen Amazon und EveryDNS, die Webserver und die Internetadresse wikileaks.org sperrten, gerieten ebenfalls ins Sperrfeuer.

Klage „Farce“
Assange dünstet derweil in einer Londoner Haftzelle, die nächste Anhörung ist kommenden Dienstag. Doch die Sexklage aus Stockholm wird zusehends zur Farce. Ein „Politvorwand“, so seine Fans, um ihn über Schweden in die USA „weiterzureichen“, wo ihm ein Spionageprozess droht. Überraschend stellte sich die australische Regierung hinter ihren Landsmann: Die USA seien am Datendiebstahl „selbst schuld“, so Außenminister Kevin Rudd.

WikiLeaks kämpferisch
„Wir lassen uns nicht mundtot machen“, gab sich WikiLeaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson kämpferisch. Und WikiLeaks behält bisher die Oberhand: Trotz Haft und dem Absprung der Geschäftspartner durch US-Druck wurden allein am Dienstag 77 weitere der 250.000 US-Geheimdepeschen publiziert, darunter die Enthüllung, wie Libyens Gaddafi London wegen der Freilassung des Lockerbie-Bombers erpresste. Und: Pro Tag greifen schon 50 Millionen Nutzer auf die Dokumente zu.

„Versicherung“
Dabei hat WikiLeaks noch eine „Vernichtungswaffe“ im Ärmel: Assange schickte eine mit einen 256-stelligen Code verschlüsselte „Doomsday“-Datei namens insurance.aes256 an 100.000 Nutzer aus. Der Inhalt: Explosive Dokumente über Guantanamo Bay, BP oder die Bank of America. Mit einem Mausklick könnten Assanges Helfer den Schlüssel zum Dechiffrieren ausschicken – und die politische Bombe platzen lassen.
 

Sex-Akte: Was in Schweden passierte

Die ganze Welt blickt gebannt nach Schweden. Hier können zwei Frauen Julian Assange (39) zu Fall bringen. Der WikiLeaks-Gründer soll sie „vergewaltigt“ und „sexuell missbraucht“ haben. Die Staatsanwälte in Stockholm ließen ihn in London verhaften, verlangen die Auslieferung. Doch der Fall scheint dubios. Was ist passiert? Fest steht:

Assange hält sich im August 2010 in Schweden auf, er will seine WikiLeaks-Zentrale dorthin verlegen.

  • Er heuert die Frauenrechtlerin Anna Ardin (30) als Pressesprecherin an, wohnt bei ihr – und beginnt eine „sexuelle Beziehung“ mit ihr.
  • Doch nicht nur das: Der Australier schläft auch wenige Tage später mit ihrer Freundin Sofia Wilén (26) in ihrer Wohnung im 80 Kilometer entfernten Enköping.
  • Unbestritten scheint auch: Beim Sexakt mit Ardin platzt das Kondom. Mit ihrer Freundin Wilén soll Assange einmal mit Kondom geschlafen, doch beim zweiten Sexakt am Morgen auf den Schutz verzichtet haben. Alle Sexakte sollen allerdings einvernehmlich gewesen sein.
  • Wilén ruft Ardin an, berichtet ihr über den ungeschützten Sex mit dem WikiLeaks-Gründer. Nun befällt beide die Panik: Sie haben Angst vor einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten, vor allem Aids.
  • Sie kontaktieren Assange, verlangen, dass er zum Arzt gehe und sich Tests unterziehe. Als er ablehnt, gehen die Frauen gemeinsam zur Polizei – der Fall kommt ins Rollen, Assange wird weltweit gejagt.

 

Milliardärin will Julian Assange freikaufen

Sie ist schön, schwerreich – und will WikiLeaks-Gründer Julian Assange jetzt aus dem Gefängnis befreien: Jemima Khan, 36. Gemeinsam mit weiteren Prominenten wie Regisseur Ken Loach (74, „Looking for Eric“) hat sie sich sofort bereit erklärt, eine Kaution von bis zu 236.000 Euro zu bezahlen. „Ich biete ihm meine Unterstützung an, weil ich an das universelle Recht der Informationsfreiheit glaube und unser Recht, die Wahrheit zu erfahren“, sagte sie nach der Verhaftung.

Wer ist die Frau, die so für Assange kämpft? Khans Vater war der Geschäftsmann Sir James Goldsmith (1933–1997), der sein Vermögen mit Pharmaprodukten und Lebensmitteln machte. 1995 heiratete sie den Cricket-Spieler Imran Khan, danach war sie die Frau an der Seite von Hollywoodstar Hugh Grant. Geschätztes Vermögen der Familie Goldsmith: 1,65 Milliarden Euro.

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