250.000 Dokumente

Wikileaks vor neuen Veröffentlichungen

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Am Sonntagabend sollen Dokumente aus US-Botschaften in aller Welt online gehen.

Die Enthüllungswebsite Wikileaks wird als nächstes rund 250.000 Dokumente des US-Außenministeriums veröffentlichen. "Diese 250.000 Dokumente stammen aus amerikanischen Botschaften weltweit", sagte Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange am Sonntag Journalisten im jordanischen Amman per Videokonferenz. "Ich habe in diesem Monat einen Großteil meiner Energie und meiner Zeit darauf verwendet, die Veröffentlichung der diplomatischen Geschichte der USA vorzubereiten." Die Veröffentlichung von Wikileaks wird am Sonntagabend erwartet.

Infos über Staaten weltweit
Der Inhalt der Schriftstücke bezögen sich auf Informationen über Staaten weltweit, sagte Assange weiter. "Die Dokumente, die wir veröffentlichen werden, betreffen alle wichtigen Angelegenheiten in allen Ländern der Welt." Assange sagte weiters, dass er sich per Videokonferenz an die Presse wende, weil "Jordanien nicht das sicherste Land ist, wenn einem die CIA im Nacken sitzt". Seinen Aufenthaltsort nannte er nicht.

US-Regierung warnt Assange
Seit vergangener Woche bereiten US-Diplomaten Regierungen auf potenziell heikle oder peinliche Inhalte der Depeschen vor. Das US-Außenministerium warnte Assange in einem Brief, der den Medien vorliegt, dass die Veröffentlichungen "das Leben zahlreicher unschuldiger Menschen" gefährde. Assange wies diese Anschuldigung am Sonntag zurück. Seine Plattform weise vier Jahre Erfahrung mit der Veröffentlichung von Dokumenten auf und bisher sei niemand in Gefahr gebracht worden.

Wikileaks verstößt gegen Gesetz
"Wir werden uns an keinen Verhandlungen über die Verbreitung illegal erworbener Geheimberichte der US-Regierung beteiligen", schrieb der Rechtsberater des US-Außenministeriums, Harold Koh, am Samstagabend in einem Brief an Assange und dessen Anwalt. Dass Wikileaks im Besitz dieses Materials sei, verstoße gegen US-Gesetze.

Nach US-Angaben hatte Assange sich am Freitag an das Außenministerium in Washington gewandt, um Informationen darüber zu erhalten, wer durch die Wikileaks-Enthüllungen gefährdet seien könnte. Koh verurteilte die angekündigte Veröffentlichung der Geheimdokumente scharf und warnte vor "schwerwiegenden Folgen".

Clinton warnte andere Länder
US-Außenministerin Hillary Clinton unterrichtete laut ihrem Sprecher Philip Crowley unter anderem auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Saudi-Arabien, Afghanistan sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Sein Land stelle sich auf den "schlimmsten Fall" ein, sagte Crowley.

Wikileaks hatte der Öffentlichkeit bereits im Juli 77.000 Dokumente zum Afghanistan-Krieg zugänglich gemacht. Im Oktober veröffentlichte die Plattform dann rund 400.000 geheime Unterlagen des Pentagons zum Irak-Krieg.
 

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