USA

Wintersturm stürzt Atlanta ins totale Chaos

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Der US-Präsident will mit einem "Jahr des Handelns" aus der Krise kommen.

Die Millionenstadt Atlanta versank in der Nacht auf Mittwoch in einem der größten und gefährlichsten Mega-Staus der letzten Jahre. Zehntausende Autofahrer verbrachten die Nacht in ihren Vehikeln, nachdem Unfälle wegen Eisregens und Schneefall die Hauptverkehrsadern der Georgia-Metropole blockierten.

Hunderte Gestrandete ließen ihre Autos auf den verstopften Freeways einfach stehen und suchten Unterschlupf in "Home Depot"-Läden, Supermärkten oder Kirchen. 8000 Schüler mussten die Nacht in Schulgebäuden verbringen, da die gelben Schulbusse hängenblieben und sie Eltern wegen dem Verkehrschaos nicht abholen konnten.

Mit einer Flut an Fotos und Hilferufen entfaltete sich eines der blamabelsten Dramen in einer US-Großstadt seit vielleicht sogar Hurrikan "Katrina" 2005. Menschen schliefen am Boden neben Einkaufsregalen, eine Frau musste im Auto am Freeway I-276 sogar ein Baby zur Welt bringen, nachdem sie am Weg ins Spital im Stau steckte. Ihr Mann half ihr bei der Entbindung. Eine Ambulanz brachte das Neugeborene und ihre Eltern ins Spital.

Opfer flehten um Hilfe. Der Tenor der Nachrichten: "Wir haben Hunger! Es ist kalt!" Am Morgen dann Szenen einer völlig paralysierten Stadt: News-Helikopter lieferten Bilder von Freeways, auf denen achtspurig Autos, Busse und LKWs kilometerlang feststeckten - ein einziger gigantischer Parkplatz, flankiert von Autowracks der Massenkarambolagen. Die Nationalgarde rückte mit Militär-Humvees aus, um die Gestrandeten mit Nahrung und Getränken zu versorgen.

Es gab laut Stadtverwaltung 760 Unfälle, außerhalb Atlantas wurde ein Todesopfer gemeldet. Viele der Pendler benötigten 16 Stunden für die Heimfahrt. Frustrierte Bürger riefen beim Sender CNN an, der in Atlanta sein Hauptquartier hat, und erzählten ihre Horrorgeschichten. Erstaunlich vor allem: Der Sturm ließ bloß wenige Zentimeter Neuschnee zurück.

Die Wut der Bevölkerung über das lebensgefährliche Chaos richtete sich vor allem gegen Bürgermeister Kasim Reed: Doch der beschuldigte die Schulverwaltung, die Schulen offen ließ, und Firmen, die Angestellte und Arbeiter früher nach Hause ließen, um es vor dem Eintreffen des Sturms noch zu schaffen. Georgia-Gouverneur Nathan Deal teilte diese Meinung: "Als der Schnee zu fallen begann, wurde offensichtlich, dass alle auf einmal nach Hause wollten". Erst gegen Mittwoch-Mittag begannen sich die größten Staus aufzulösen. Durch den Schneesturm zerrissene Familien konnten wiedervereint werden. Zurück blieb eine blamierte und wütende Stadt.  

Mehr von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel finden Sie hier auf AmerikaReport.com

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