Der syrische Flüchtling Aras Bacho fordert mehr Mitsprache.
Wir Flüchtlinge gehören zu der europäischen Gesellschaft und da wir hier sind, gehören wir auch in die deutsche Politik. Es ist unser Recht das zu machen, weil wir nun in diesem Land Leben. Ich spüre, dass die Europäer uns nicht ernst nehmen und dass unsere Forderungen für unsere Existenz wichtig sind. Wir fühlen uns, als wären wir hier Menschen dritter Klasse.
Ihr solltet euch normalerweise um uns kümmern, versorgen, beschützen und lieben. Aber nein, einige von euch wollen, dass wir rausgehen und nie mehr zurückkommen. Diese Gruppe der Europäer hat keine Menschlichkeit gezeigt, deshalb müssen wir uns auch nicht bei euch bedanken.
Aber ihr redet immer vom Bedanken. Wofür sollten wir uns bedanken? Für die Demos, die die Wutbürger ihr gegen uns machen, für das Feuer in Asylheimen, für eure Stimme für eine Partei, die uns vertreiben will, für die Hasskommentare und Lügenberichte über uns, für die Angriffe auf Flüchtlinge, für euren Neid auf unser Geld?
Die Deutschen, die Verstand und Herz haben, haben unsere Dankbarkeit verdient, ihr nicht. Mit Hass werdet ihr nicht weiterkommen. Erschafft euch ein neues Land, am besten auf dem Mond, dort sind keine Flüchtlinge. Steuergelder hin oder her, wenn man kein Herz besitzt.
Wir Flüchtlinge sind auch Menschen mit Herz und Verstand. Wir haben Schmerz gespürt und ich glaube nicht, dass ihr dies versteht. Und eure sinnlosen Kommentare sind für uns wie Asche: Wir pusten einfach einmal und schon ist sie weg. Hass brauchen wir nicht. Es ist nicht der Teufel, sondern ihr seid die Hasserzeuger. Ihr hattet auch nie im Leben Kontakt zu echten Flüchtlingen. Und deshalb wollen wir Flüchtlinge uns mehr in die Politik einmischen und hoffentlich erschaffen wir neue Gesetze.
Autor: Aras Bacho