Abu Bakr al-Baghdadi wurde von USA inhaftiert, dann aber wieder freigelassen.
Abu Bakr al-Baghdadi ist der selbst ernannte Kalif des Islamischen Staates und somit der Chef der ISIS-Miliz. Über die Biografie Baghdadis weiß man relativ wenig, ehe er am 29. Juni 2014 in einer Moschee in der nordirakischen Stadt Mosul das Kalifat ausrief. Danach trat er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf.
Baghdadi soll 1971 in der irakischen Stadt Samarra geboren worden sein. An der Universität Bagdad machte er einen Abschluss in Islamischen Studien. Während des Irakkrieges wurden allerdings die US-amerikanischen Geheimdienste auf Baghdadi aufmerksam. Bagdadi wurde verhaftet, 2009 allerdings wieder freigelassen.
"Strategischer Fehler"
In einem Interview mit dem deutschen „Spiegel“ bezeichnete der ehemalige Chef des US-Geheimdienstes Michael Flynn dies nun als schweren Fehler. „Wir waren zu dumm. Damals haben wir nicht verstanden, mit wem wir es zu tun hatten.“ Die USA wollten lediglich die Terroristen hinter den Anschlägen vom 11. September gefangen nehmen, wollten allerdings nicht verstehen, warum es zu anti-amerikanischen Bewegungen kommt. „Wir sind strategisch in die falsche Richtung marschiert“, so Flynn.
Bagdadi wurde also freigelassen und wandte sich danach völlig gegen die USA und den Westen. Im Jahr 2010 übernahm Baghdadi die Führung des Al-Kaida-Ablegers im Irak, der damals noch "Islamischer Staat im Irak" hieß. Nach und nach begann die Gruppe, sich nach Syrien auszudehnen. Darüber brach Baghdadi mit Al-Kaida, weil er nicht die Forderung der Führung des Terrornetzwerkes akzeptieren wollte, sich auf den Irak zu beschränken. Mit Ausrufung des Kalifats benannte sich die Jihadistengruppe in "Islamischer Staat" um. Damit verbunden ist der Anspruch, alle Muslime weltweit zu vereinen und zu führen.