Italien

Wirbel um KZ-Sager von Berlusconi

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Karas: "Der Dreck, den Berlusconi wirft, trifft nur ihn selbst."

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will auf die jüngsten Vorwürfe des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegen Deutschland nicht näher eingehen. "Die Behauptungen, die da aufgestellt wurden, sind so absurd, dass die Bundesregierung sie nicht kommentiert", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Berlusconi hatte Deutschland im EU-Wahlkampf vorgeworfen, die Existenz von Konzentrationslagern nie anerkannt zu haben und damit selbst in der eigenen Parteienfamilie Empörung ausgelöst.

Berlusconis Partei Forza Italia gehört ebenso wie die CDU der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) an. Für die Europawahl am 25. Mai hat sie Plakate mit dem Slogan "Piu Italia, meno Germania" (Mehr Italien, weniger Deutschland) im Einsatz. Dazu sagte Seibert: "Ich kommentiere auch keine Wahlplakate in anderen Ländern. Deutschland arbeitet mit Italien auf das Freundschaftlichste zusammen, und so wird es auch bleiben."

Othmar Karas, VP-Spitzenkandidat bei der Europawahl und Vizepräsident des EU-Parlaments, distanzierte sich unterdessen von Berlusconis Äußerungen: "Die Entgleisungen Berlusconis sind inakzeptabel. Sie verletzen die gemeinsamen Werte der Europäischen Volkspartei und der Europäischen Union. Solche Äußerungen haben in der EVP keinen Platz. Ich bin davon überzeugt, dass sich die große Mehrheit der Italiener von derart widerlichen Aussagen nicht locken lässt. Wer glaubt, mit dem Holocaust und den Vernichtungslagern Wahlkampf machen zu müssen, ist ein Politiker von vorgestern", erklärte Karas am Montag in einer Aussendung. "Der Dreck, den Berlusconi wirft, trifft nur ihn selbst", fügte er hinzu und verlangte eine Entschuldigung von Berlusconi.
 

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