Aufregung im Netz

Wirbel um rassistische Mitteilung in Fitness-Studio

27.07.2017

Bei einem Ableger der Kette „Easy Fitness“ sollen keine Ausländer mehr trainieren dürfen.

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© Twitter
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Auf Twitter sorgt derzeit ein Bild einer angeblichen Mitteilung einer Fitness-Kette für Aufregung. Im deutschen Güstrow sollen die Betreiber des Ablegers der „Easy Fitness“-Kette ausgerichtet haben, dass künftig keine Ausländer mehr dort Mitglieder werden dürfen. Auf einem großen Flipchart steht geschrieben: „Liebe Mitglieder, Auf Grund jüngster Ereignisse (Terrorverdacht und Festnahmen) und zum Schutz unserer Mitglieder, werden wir ab SOFORT keine Mitbürger mit Migrationshintergrund mehr aufnehmen. Wir bitten euch um Verständnis. Für Fragen stehen euch gerne zur Verfügung. Euer EasyFitness Team“.

Ein Bild der Nachricht verbreitete sich auf Twitter wie ein Lauffeuer. Schnell brach ein Shitstorm gegen das Fitnessstudio aus. „Dieses Studio sollte man sofort schließen“, schrieb einer der zahlreichen User.

 


 

Angeblicher Terrorverdacht

Anstoß für die rassistische Meldung sollen drei Festnahmen in Güstrow wegen Terrorverdachts sein. Die Hausdurchsuchungen verliefen bisher negativ. Offizielle Angaben gibt es bisher nicht, man spekulierte über einen islamistischen Hintergrund. Angeblich soll einer der Terrorverdächtigen auch in diesem Studio trainiert haben, berichtet „ze.tt“ online.

Studio dementiert

Mittlerweile reagierte auch das betroffene Fitnessstudio auf Facebook. „Wir möchten uns zunächst in aller Form für den Inhalt entschuldigen, der sich über Facebook verbreitet hat. Der an die Öffentlichkeit gelangte Inhalt ist nicht mit uns, den Betreibern des Clubs, abgesprochen und spiegelt auch nicht die Philosophie von EASYFITNESS wieder. Wir distanzieren uns klar von solchen Äußerungen und heißen auch in Zukunft alle Menschen herzlich Willkommen“, stellten die Betreiber klar.

"Hauptsache, er sieht nicht aus wie aus der IS"

Wer die Mitteilung verfasste und diese auch veröffentlichte, sei noch unklar. Dass die Überzeugung der Betreiber nicht mit dem Inhalt übereinstimmen, gaben sie zwar bekannt, allerdings erhielt eine Journalistin der „taz“ eine Aussage eines Mitarbeiters, die vielen sehr fragwürdig scheint. Laut dem Bericht soll dieser Mitarbeiter des Studios auf die Frage, wie man Ausländer erkennen will und ob das Verbot beispielsweise auch für Franzosen gelte, geantwortet haben: „Hauptsache, er sieht nicht aus wie aus der IS“.

Bei einer erneuten Nachfrage beim Studio reagierten sie entnervt. „Uns geht das selbst alles tierisch auf den Sack.“ Man wüsste nicht mit wem die Journalistin von der „taz“ gesprochen hätte. „Wir sind hier keine Nazis“, stellten sie zum Schluss gegenüber der „ze.tt“ klar.

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