Die Antidiskriminierungsstelle der Humboldt-Universität zu Berlin bat weiße Menschen, sich nicht zu bewerben.
Eine studentische Antidiskriminierungsberatung an der Humboldt-Universität, bei Berlin, hatte eine Stelle ausgeschrieben. Allerdings gab es eine bestimmte Voraussetzung: ‘‘Weiße Menschen‘‘ wurden gebeten sich nicht zu bewerben, wie die "Welt" berichtet. Grund dafür war der Wunsch, Personen für die Stelle zu gewinnen die selbst Rassismus ausgesetzt waren und deshalb Personen, welche diese Erfahrungen machen, besser beraten zu können. Die Stellenausschreibung konkret lautete: Zum 15. September sucht der Rat einen neuen Ansprechpartner für Opfer von rassistischer Diskriminierung. ''In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies am besten gelingt, wenn der_die Berater_in Schwarz oder als ‘‘Person of Color‘‘ positioniert ist. Wir bitten daher weiße Menschen, von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen.“
Diskriminierung
Die neue Fassung lautet nun: ‘‘In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies Menschen am besten gelingt, die aus Perspektive der eigenen Betroffenheit von rassistischer Diskriminierung beraten können. Daher möchten wir insbesondere Personen, die rassistische Diskriminierungserfahrungen machen, dazu ermutigen, sich auf die Stelle zu bewerben.‘‘ Donnerstagabend wurde dies aus der Stellenausschreibung, nach massiver Kritik gestrichen.
Unter anderem stieß diese Stellenausschreibung Adrian Grasse, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, bitter auf. Er sah einen klaren Verstoß gegen die Grundsätze des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. ‘‘Die Ausschreibung für eine Antidiskriminierungsstelle ist selbst diskriminierend“, sagt Grasse. „Ich erwarte, dass die Ausschreibung in dieser Form zurückgezogen wird.‘‘ Ebenso meldete sich die Leitung der Humboldt Universität zu Wort: ‘‘Es ist ausdrücklich nicht im Sinne der Humboldt-Universität, Menschen zu diskriminieren. Egal welcher Hautfarbe und Herkunft, welchen Geschlechts, welcher weltanschaulichen Ansichten oder des Alters wegen“, sagte ein Sprecher gegenüber "Welt". ‘‘Wir verstehen uns als Ort der Meinungspluralität, der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts.‘‘