Schatzminister gibt zu

Wirtschaft wäre ohne Brexit besser dran

28.11.2018

Der britische Schatzkanzler gibt offen zu: Der Brexit schadet Großbritannien.

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© APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Dem britischen Finanzminister Philip Hammond zufolge wäre Großbritanniens Wirtschaft ohne EU-Austritt besser dran. Das sagte Hammond am Mittwoch in einem Interview des BBC-Fernsehens. "Wenn man nur die Wirtschaft betrachten würde, dann zeigt die Analyse deutlich, dass in der EU zu bleiben ein besseres Ergebnis für die Wirtschaft bringen würde."
 
Nur geringfügig schlechter sei dagegen der EU-Austritt unter den von der Regierung im Brexit-Abkommen ausgehandelten Bedingungen, so Hammond. Das gehe aus einer Analyse verschiedener Szenarien hervor, die London noch am Mittwoch veröffentlichen wollte. Dabei nicht berücksichtigt seien "politische Vorteile", die man durch den EU-Austritt habe.
 

Negative Folgen

Zuvor hatte die Tageszeitung "Daily Telegraph" berichtet, die britische Regierung warne vor wirtschaftlich negativen Folgen im Falle eines ungeordneten EU-Austritts. In 15 Jahren wäre die Volkswirtschaft dann um 7,6 Prozent schwächer als bei einem Verbleib in der Europäischen Union, hieß es unter Berufung auf Regierungsprognosen. Bei einer gütlichen Brexit-Einigung mit der EU fiele der Rückgang mit ein bis zwei Prozent deutlich geringer aus.
 
Premierministerin Theresa May und ihre Kabinettsmitglieder sind zurzeit auf Werbetour für das am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der EU abgesegnete Brexit-Abkommen. Am 11. Dezember soll das Parlament in London über den Deal abstimmen. Bisher scheint es aber mehr als fraglich, ob die Regierung eine Mehrheit für das Abkommen bekommen kann.
 
Nicht nur in der Opposition, sondern auch in der Regierungsfraktion und der nordirischen DUP, von deren Stimmen die Minderheitsregierung abhängt, gibt es heftigen Widerstand. Scheitert der Deal im Parlament, droht politisches Chaos. Sowohl eine Neuwahl als auch ein zweites Brexit-Referendum oder ein chaotischer Brexit ohne Abkommen werden für diesen Fall nicht ausgeschlossen.
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