Wissenschaftler mit Weltrekord

Österreicher ist Vater von 600 Kindern

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Bertold Wiesner ist Rekord-Papa. Niemand zeugte weltweit so viele Kinder.

Jahrelang war er Leiter einer der renommiertesten Fruchtbarkeitskliniken in London, galt als Pionier der künstlichen Befruchtung und hat es mit seinem Engagement doch ganz offensichtlich etwas zu gut gemeint. Denn wie jetzt bekannt wurde, soll der österreichische Arzt Bertold Wiesner der Vater von 600 (!) Kindern sein, die in seinem Institut gezeugt wurden. Das ist absoluter Weltrekord! Doch was steckt dahinter?

Zu wenig Spender – darum spendete der Arzt selbst
Fast zwanzig Jahre lang, zwischen 1943 und 1962, leitete Wiesner, ein gebürtiger Österreicher, die Klinik in Großbritannien. Besonders bei Frauen der Mittel- und Oberschicht war seine Arbeit beliebt, allerdings: Wiesner dürften die Samenspender ausgegangen sein. Die Nachfrage nach künstlichen Befruchtungen war höher als die eingegangenen Spenden – also entschloss sich Wiesner zu ­einem ungewöhnlichen Schritt: Er gab selbst Proben ab. Und zwar reichlich.

Sohn: „Würde gerne alle 
zu einer Party einladen!“
Wie jetzt bekannt wurde, dürften zwei Drittel aller Babys, die in der Klinik ­gezeugt wurden, direkte Nachfahren von Bertold Wiesner sein. Insgesamt könnte der Arzt, der 1972 starb, also bis zu 600 Nachkommen gezeugt haben.

Aufgedeckt wurde die Geschichte nun von zwei leiblichen Söhnen: Barry Stevens, ein Dokumentarfilmer aus Kanada, und David Gollancz, ein Londoner Anwalt. Gollancz hat bereits 20 Halbgeschwister kennengelernt. „Das hat mein Leben bereichert. Aber es ist auch frustrierend: So viele sind noch da draußen, die ich gerne kennenlernen und die ich gerne zu einer riesigen Party einladen würde.“

 

Sohn Barry hat die größte "Familie" auf der Welt

Jahrelang hatte er nach seiner wahren Identität gesucht, jetzt ist klar: Auch der kanadische Filmemacher Barry Stevens ist ein Sohn von Bertold Wiesner. Und: Er hat 599 Geschwister! In seinem Dokumentarfilm „Bio-Dad“ wandelt er mit seinem Bruder David auf den Spuren seines leiblichen Vaters. Seine Mutter hatte ihm nur gesagt, dass er in einer Londoner Klinik gezeugt worden sei. Dass der Klinik-Chef eigentlich Barrys Vater ist, wusste auch sie damals nicht.

Für Barry ist klar: „Mein Vater war derjenige, der die Samenspender finden musste.“ Als das offenbar nicht mehr gelangt hat, wurde er selbst zum Spender.

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