Die Retter geben weiter nicht auf. In der Türkei konnte ein kleines Mädchen aus den Trümmern gerettet werden.
Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 4.200 gestiegen. Der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Yunus Sezer, gab in der Nacht zum Dienstag die Zahl der Toten im eigenen Land mit 2.921 an. Außerdem seien 15.834 "unserer Bürger" verletzt. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme von Montagabend mindestens 1.300 Menschen ums Leben.
A little Turkish girl is saved. pic.twitter.com/k0IHgRCwoK
— Mike (@Doranimated) February 7, 2023
Die Retter suchen weiterhin verzweifelt nach Überlebenden – immer wieder gelingt es ihnen auch, Menschen noch aus den Trümmern zu ziehen. Auf Twitter geht die Rettung eines kleinen Mädchens viral, das von den Rettungskräften aus den Schuttbergen gerettet werden kann. Das kleine Kind wird seinem Vater übergeben, fragt aber sofort nach seiner Mutter: „Wo ist meine Mama?“.
VIDEO: 'Where is my mum?'
— AFP News Agency (@AFP) February 7, 2023
Child pulled alive from rubble of home destroyed by Turkey quake.
Turkey's southeastern city of Hatay, on the border with Syria, is among the cities struck hardest by the major earthquake pic.twitter.com/QY3hUVKR3q
Gebäude stürzen immer wieder ein
Afad warnte unterdessen vor weiteren Nachbeben. Ein Vertreter der Rettungsorganisation forderte Menschen in den betroffenen Regionen dazu auf, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben, wie der Sender CNN Türk berichtete. Mehr als 5.600 Gebäude seien bei dem Beben bereits eingestürzt. Auch in Syrien stürzten mehr als 200 Häuser ein.
Dem türkischen Katastrophendienst zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. Afad verzeichnete insgesamt 185 Nachbeben.
Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen. Unter den eingestürzten Gebäuden war neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In der Stadt Gaziantep wurde laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu auch die Burg stark beschädigt. Sie ist UNESCO-Weltkulturerbe. Im türkischen Fernsehen waren Bilder von Helfern zu sehen, die teilweise mit bloßen Händen in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.