Es waren eigentlich die Kelten, die den heidnischen Brauch einführten. Damals wurden damit böse Geister vertrieben. Heute spuken Kinder und Erwachsene durch die Straßen.
"Süßes oder Saures" tönt es heute in ganz Österreich durch die Straßen, wenn Horror-Barbies, Wednedays und jede Menge anderer Grusel-Gestalten von Tüt zu Tür ziehen und von den Bewohnern Süßigkeiten einfordern. Es ist die Nacht der Geister: Halloween.
Brauchtum kommt aus Irland
Keltischer Brauch
Seinen Ursprung hat Halloween in Irland. Bereits in vorchristlicher Zeit feierten die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer größten Feste. Damit wurde ihre Ernte gefeiert und der Start in ein neues Kalenderjahr. Außerdem waren die Kelten der festen Überzeugung, dass es an diesem Tag einen Kontakt in das Totenreich gäbe.
Der Mythologie nach suchten die Toten an diesem Tag jene Lebenden, die im nächsten Jahr sterben sollten. Um die Geister abzuschrecken, verkleideten sich die Menschen selbst als Geister und spukten nachts durch die Straßen. Außerdem entzündeten sie große Feuer, die die Geister ebenfalls fernhalten sollten. Vor ihre Häuser stellten sie kleine "Treats" (Gaben), die das Böse besänftigen sollte.
Aus Samhain wird Halloween
Das Wort Halloween entstand erst mit der Christianisierung. Im 9. Jahrhundert bezeichnete die Kirche das heidnische Fest als "All Hallows Eve", also den Abend vor Allerheiligen.
All Hallows Eve
Evangelische Christen erinnern am 31. Oktober mit dem Reformationstag daran, dass der Mönch und Theologe Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zur Reform der Kirche in Wittenberg veröffentlicht hat.
Halloween als Party-Nacht
Erst als irische Einwanderer den Brauch im 19. Jahrhundert in die USA brachten, wurde aus dem ernsten Hintergrund eine Party-Nacht. Mit Grusel-Kostümen und Friedhofs-Romantik wird dort seit rund 200 Jahren gefeiert. Auch der traditionelle Grusel-Kürbis "Jack O'Lantern" kommt aus Irland.
Jack O'Lantern
Der Legende nach starb ein Bösewicht namens Jack und Gott verwehrte ihm den Zugang zum Paradies. Aber auch der Teufel wollte nichts mit Jack zu tun haben, denn dieser hatte ihn bereits zu Lebzeiten übers Ohr gehauen. So machte sich Jack mit einem Stück Kohle, das er in eine Rübe legte auf die Suche nach einem Ort an dem er bleiben konnte. Deshalb glaubten die Leute früher, dass ein Stück glühender Kohle in einer Rübe die Macht habe, Teufel und Geister fernzuhalten. In den USA waren aber die Kürbisse größer und leichter zu bearbeiten als Rüben - und so entstand der Grusel-Kürbis.
Wirtschaft profitiert von Halloween
Der Glaube an böse Geister ist im Laufe der Zeit verloren gegangen und heute ist Halloween neben einer Mega-Party-Nacht vor allem eines: ein Turbo für die Wirtschaft. In Österreich bringt Halloween dem heimischen Handel einen zusätzlichen Umsatz von rund 60 bis 65 Millionen Euro. Halloween-Fans im Westen sind dabei am spendabelsten: Tirol und Vorarlberg liegen mit Pro-Kopf-Ausgaben von 66 Euro mit Abstand voran, dahinter folgen Wien mit rund 57 Euro und der Süden des Landes mit 50 Euro. Sparsamer wird mit Halloween in Oberösterreich und Salzburg mit 46 Euro umgegangen, in Niederösterreich und dem Burgenland liegen die geplanten Ausgaben überhaupt nur bei durchschnittlich 40 Euro. Auf den Einkaufszetteln stehen ganz oben Süßigkeiten (47 Prozent). Auch Kürbisse und Snacks (jeweils 29 Prozent), gruselige Dekoration (23 Prozent), alkoholische Getränke (17 Prozent) und Kostüme (zwölf Prozent) sind beliebte Halloween-Produkte.