Rassismus-Vorwürfe: Weil die Pizza Hawaii kolonialistische Stereotype bedienen würde, soll die ohnehin schon umstrittene Pizza nun umbenannt werden.
Pizza mit Kochschinken und Ananas als Belag. Eine Pizza, die wild umstritten ist. Man liebt sie oder man hasst sie.
Die Rede ist von natürlich von der sogenannten Pizza Hawaii.
Dabei rückt diese Spezialität aktuell in den Fokus der Kritik. Diesmal allerdings gar nicht aufgrund von Geschmacksfragen, sondern wegen ihres Namens. Pizza Hawaii. Kann man das noch sagen? Ist dieser Name in der heutigen Zeit angebracht?
Fragen, die man sich bereits bei einigen Lebensmitteln stellte und schließlich auch klar beantworten konnte: Nein, man kann beispielsweise nicht mehr „Zigeunersauce“ sagen. Inzwischen wurden diese Produkte in politisch korrektere Namen umbenannt, in diesem Fall in „Paprikasauce ungarische Art“. Immer mehr Unternehmen werden aktuell mit Rassismus-Vorwürfen wegen ihrer Produktnamen konfrontiert.
Nun wird auch der Name der ohnehin schon umstrittenen Pizza Hawaii infrage gestellt.
Aktivisten der Schweizer Gruppe „Linke PoC/Migrantifa", die sich „selbst organisierte Antirassisten“ nennen, erklären nun, wieso der Ausdruck so problematisch ist.
Mit dem Begriff "Pizza Hawaii" ist, so erklären sie es, eine „Geschichte des Kolonialismus und der Aneignung“ verbunden. Denn mit dem Ananasanbau seien indigene Völker von weißen Siedlern ausgebeutet worden. Daher dreht sich diese Debatte weniger um Rassismus, sondern um „koloniale Stereotype“.
Stattdessen sollte man nun also „Pizza Ananas“ oder „Toast Ananas“ sagen, fordern die „selbst organisierten Antirassisten“.
Erfunden wurde die Pizza Ananas übrigens nicht auf Hawaii oder in Italien, sondern in Chatham, Kanada, vom Gastronom Sam Panopoulos. Damit hat er aber nicht nur einen umstrittenen Namen in die Welt gesetzt, sondern tatsächlich auch eine der beliebtesten Pizzen überhaupt!