Die Scheichs sollen die Mega-Flut selbst verursacht haben.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat sich der heftigste Regen seit Jahrzehnten ereignet und Teile der Metropole Dubai überschwemmt. Es seien die schwersten Niederschläge seit Beginn der Aufzeichnungen vor 75 Jahren, teilte das Zentrum für Meteorologie am Mittwochabend mit. In der Hauptstadt Abu Dhabi gab es für Schulen, Regierungseinrichtungen und Unternehmen die Aufforderung, von zu Hause aus zu lernen und zu arbeiten. Die Staatsagentur WAM sprach von einem "historischen Wetterereignis
Wolken-Impfung
Doch wie kam es zum Rekord-Regen in der Wüste? Die Emirate sind ein Wüstenstaat auf der Arabischen Halbinsel mit einem meist trockenen Klima. Statt mit Regen kämpft das Land eher mit zunehmender Hitze. Seit mehreren Jahren versuchen die Scheichs allerdings das Wetter zu beeinflussen und erzeugen immer wieder künstlichen Regen. Dabei wird Regen durch die „Impfung“ von Wolken mit Salzen und anderen Chemikalien erzeugt.
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Die Wetterbehörde National Centre for Meteorology (NCM) hat eingeräumt, dass am Sonntag und Montag tatsächlich Flugzeuge zum Wolken-Impfen im Einsatz waren. Nur einen Tag später kam es dann zum Mega-Unwetter. Möglich, dass beim Erzeugen des künstlichen Regens etwas schieflief.
Das Wolken-Impfen ist international höchst umstritten, wird aber unter anderem auch von Russland und China immer wieder betrieben. So nutze Peking etwa das Verfahren, um ein Unwetter bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2008 abzuwenden. Immer wieder kommt es aber auch zu Unfällen: So löste 2009 eine Wolken-Impfung in China einen Schneesturm aus, der dann die Hauptstadt Peking mit voller Wucht traf.
Flughafen gesperrt
Überfordert mit den Wassermassen waren auch die Betreiber des Flughafens Dubai, der mit 87 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr zu den größten der Welt zählt.
"Wir raten Ihnen, nicht zum Flughafen zu kommen, außer wenn unbedingt notwendig", teilte der Flughafen Dubai mit. Flüge seien verspätet oder würden umgeleitet. Die Betreiber sprachen von einer "erheblichen Störung" und einer "sehr herausfordernden Situation".
Für alle Reisenden der staatlichen Fluggesellschaft Emirates wurde der Check-in in Dubai am Mittwoch vollständig ausgesetzt.
Nach den starken Niederschlägen standen Teile Dubais komplett unter Wasser. Auf Schnellstraßen blieben Dutzende Autos in den Wassermassen stecken, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war.
Auf einer der wichtigsten Schnellstraßen, die entlang der Küste durch die Stadt mit 3,6 Millionen Einwohnern führt, kam der Verkehr Mittwochfrüh zum Erliegen. Laut einem Bericht der Zeitung "The National" ließen einige ihre Autos im Wasser zurück und gingen zu Fuß weiter.
Das Zentrum für Meteorologie rief dazu auf, überschwemmte Gegenden zu meiden. In einer U-Bahnstation stand das Wasser den Fahrgästen bis zum Knöchel.
Im benachbarten Oman kamen nach den schweren Regenfällen mindestens 20 Menschen ums Leben. In den Emiraten gab es Berichten zufolge einen Toten - ein älterer Mann starb, als sein Fahrzeug vom Wasser weggeschwemmt wurde.
Die Emirate waren 2023 in Dubai Gastgeber der Weltklimakonferenz COP28.