Kredit-Affäre

Wulff: Jetzt läuft seine Uhr ab

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Der Rücktritt von Präsident Christian Wulff scheint unausweichlich.

Nach der Kredit- und Medienaffäre sind die Stunden von Wulff offenbar gezählt: „Seine politische Schonfrist ist zu Ende“, polterten die Sozialdemokraten am Dienstag. Offene Kritik kommt jetzt auch aus den eigenen Reihen: „Ich bekomme viele Anrufe von vielen Parteifreunden, alle äußern sich negativ“, sagte Karl-Heinz Klare von der CDU in Wulffs niedersächsischer Heimat.

Staatsanwalt prüft
Nachdem bekannt wurde, dass Wulff wegen eines Artikels mit einem Drohanruf bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann intervenierte, ging ein mediales Gewitter nieder: „Das passt zu einem Staatsoberhaupt, das von allen Geistern verlassen worden ist“, ätzte die FAZ. „Dieses Amt ist für Wulff offenbar zu groß“, schimpfte die Süddeutsche Zeitung. Jetzt prüft sogar die Staatsanwaltschaft, ob wegen des Drohanrufs der Anfangsverdacht der Nötigung besteht …

Doch damit nicht genug: Wulff soll auch bei der Welt am Sonntag interveniert haben. Welt-Chef Jan-Eric Peters: „Um einen Artikel zu verhindern, hat das Bundespräsidialamt bei Verlag und Chefredakteur interveniert. Einer der Autoren ist ins Schloss Bellevue gebeten worden. Ihm wurde mit Konsequenzen gedroht.“ Der Reporter habe das Gespräch als „eisig und heftig“ empfunden. Trotzdem wurde die Story über Wulffs Familie im Juni veröffentlicht. Zudem wird Wulff durch neue Enthüllungen belastet: Laut Stern soll er in der Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident einem Eventmanager indirekt bei der Sponsorensuche für private Promi-Partys geholfen haben.

Kanzlerin Angela Merkel schweigt eisern. Im Fall eines Wulff-Rücktritts riskiert sie nämlich bei der Wahl eines neuen Bundespräsidenten eine herbe Niederlage. Handelt sie nicht, wird aus der Affäre Wulff aber die Causa Merkel.

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