Vor Sizilien

Yacht-Drama: Jetzt droht eine Umweltkatastrophe

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Sorge wegen 18.000 Liter Treibstoff in den Tanks der  versunkenen "Bayesian 

Zehn Tage nach dem Schiffsbruch vor Palermo befürchten die Behörden Wasserverschmutzung wegen den 18.000 Liter Treibstoff, die sich noch in den Tanks der versunkenen Luxusjacht "Bayesian" befinden. So wurde am Donnerstag ein Anti-Verschmutzungsboot als Vorsichtsmaßnahme im Bereich des Schiffswracks eingesetzt, berichteten italienische Medien.

Das mit schwimmenden Fendern ausgestattete Boot, das vom Eigentümer der "Bayesian" auf Anfrage der italienischen Küstenwache zur Verfügung gestellt wurde, kann sofort eingreifen, wenn Spuren von Kohlenwasserstoffen entdeckt werden. Das Boot schließt sich den Schiffen und Tauchern der Küstenwache an, die die Umweltüberwachungsmaßnahmen im gesamten Wrackgebiet koordinieren.

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Die Reederei "Camper & Nicholsons", Betreiberin der versunkenen Jacht, arbeitet an einem Plan zur Bergung des Wracks, das 49 Meter tief am Meeresgrund liegt. Dieser soll den italienischen Behörden vorgelegt werden, die ihn genehmigen müssen - was mehrere Wochen beanspruchen könnte, berichteten italienische Medien. Die Gesellschaft ist Betreiberin der Jacht, Eigentümerin ist die "Revton Ltd" im Besitz von Angela Bacares, der Ehefrau des beim Unglück verstorbenen Tycoons Mike Lynch. Sie überlebte das Unglück.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

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Die Staatsanwaltschaft auf Sizilien hat eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder aufgenommen. Es werde wegen der möglichen "Verbrechen des fahrlässigen Schiffbruchs und mehrfacher fahrlässiger Tötung" ermittelt. Der Kapitän wurde am Dienstag befragt, er weigerte sich jedoch, die Fragen der Staatsanwälte zu beantworten. Inzwischen haben fast alle Crewmitglieder Palermo verlassen.

Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren besetzte Segeljacht "Bayesian" war in der Nacht auf den 19. August in der Nähe von Porticello vor der Küste Palermos in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Wasserhose, eine Art Tornado. 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, sieben Personen kamen ums Leben.

Bei den Todesopfern handelt es sich neben dem britischen Milliardär Michael Lynch und seiner 18-jährigen Tochter Hannah um den hochrangigen Manager der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, dessen Frau Anne Elizabeth, den Anwalt Chris Morvillo und dessen Frau Nada, sowie um den Bordkoch Thomas Recaldo. Die Obduktion der Leichen der Opfer ist im Gange.

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