Mondfahrzeug war Internet-Star

"Yutu": Chinas Mond-Hase sagt für immer Adieu

03.08.2016

Fangemeinde trauerte im Internet.

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© DPA (Symbolfoto)
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Das chinesische Mondfahrzeug "Yutu" (Jade-Hase) hat sich unter großer Anteilnahme der Internetgemeinde in China endgültig in den Ruhestand verabschiedet. Der Rover habe seine Dienste eingestellt, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch unter Berufung auf die staatliche Behörde für Wissenschaft, Technologie und Rüstungsindustrie.

Das ursprünglich für einen dreimonatigen Einsatz konzipierte Fahrzeug hatte die Mondoberfläche zur großen Freude seiner Fans insgesamt 31 Monate erkundet, nachdem es mehrmals schon fast aufgegeben worden war. Millionen Chinesen hatten sich an der Suche nach einem Namen für den Rover beteiligt. Sein Name geht zurück auf ein weißes Kaninchen aus der chinesischen Mythologie, das als Haustier der Mondgöttin Chang'e auf dem Mond lebt. Das goldfarbene Fahrzeug mit sechs Rädern und Solar-Flügeln eroberte sich im Laufe der Zeit die Herzen von immer mehr Fans.

"Kaninchen, das die meisten Sterne gesehen hat"

Die offizielle Bekanntgabe seines Endes war entsprechend in Ich-Form gehalten: "Es gibt immer noch viele Fragen, die ich beantworten würde, aber ich bin das Kaninchen, das die meisten Sterne gesehen hat! Der Mond sagt, er hat einen langen, langen Traum für mich vorbereitet." Nun sei es wirklich soweit, "gute Nacht" zu wünschen.

 Die mit dem Song "Universal Traveler" der französischen Band Air verlinkte Botschaft wurde in kürzester Zeit allein 100.000 Mal geteilt, mit Likes versehen und kommentiert. Ein Internetnutzer versprach "Yutu" laut Xinhua "zahllose Möhrenkuchen". Ein anderer schrieb: "Ich weiß nicht, warum ich so traurig bin. Letztlich ist es eine Maschine."

Der ferngesteuerte Rover "Yutu" wurde von der Raumsonde "Chang'e-3" im Dezember 2013 auf dem Erdtrabanten abgesetzt. China war damit das dritte Land nach den USA und der früheren Sowjetunion, dem eine Mondlandung glückte. Das letzte Mal hatte die Sowjetunion im Jahr 1976 erfolgreich eine Sonde auf den Mond geschickt.

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