Magdeburg-Terror

Zahl der Opfer steigt: Fünf Tote und über 200 Verletzte

21.12.2024

In der deutschen Stadt Magdeburg sind am Freitagabend bei einem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mindestens vier Menschen getötet und 205 weitere verletzt worden.  
 

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© APA/AFP/RONNY HARTMANN
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Es gibt 41 Schwerstverletzte, berichtet die BILD  unter Berufung auf die Polizei. 86 Menschen würden mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Außerdem gebe es 78 Leichtverletzte. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, er ist ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien. Auch im Ausland stieß die tödliche Attacke auf Entsetzen.

 Am Samstag wollen der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) nach Magdeburg fahren. Am Abend soll es im Dom eine Gedenkfeier geben.

Todesfahrer ist Islam-Kritiker

Die Motive des Tatverdächtigen waren zunächst noch unklar. "Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht", sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur (dpa).

Die Ermittlungsbehörden gehen laut Polizei weiterhin von einem Einzeltäter aus. Hinweise, wonach ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt, teilte die Polizei auf X mit. "Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter", sagte eine Sprecherin. Es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt, in Bernburg laufe eine Durchsuchung. Der Tatverdächtige wurde offiziellen Angaben aus der Nacht nach verhört.

© X

Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, berichtete Haseloff. Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der Täter raste laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt.

Mehrere Medien benannten den Mann als Taleb A. und berichteten, er sei Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Laut Recherchen des "Spiegel" war er in Deutschland zunächst Aktivist für Flüchtlinge, dürfte aber mittlerweile abgedriftet sein. Zuletzt habe der 2016 als Flüchtling anerkannte Mann auf seinem X-Account offen mit der AfD sympathisiert - und in einem vor acht Tagen auf einem islamfeindlichen US-Blog erschienenen Videointerview krude Thesen verbreitet über eine "verdeckte Geheimoperation" des deutschen Staates, um weltweit saudische Ex-Muslime "zu jagen und ihr Leben zu zerstören", während gleichzeitig syrische Dschihadisten Asyl erhielten.
 

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