Als sie von Soldaten aufgehalten wurde, zündete sie den Sprengsatz.
Eine etwa zehnjährige Selbstmordattentäterin hat sich am Dienstag in Nigeria in die Luft gesprengt, nachdem sie von Soldaten aufgehalten worden war. Das Mädchen habe in Banki im nördlichen Bundesstaat Borno versucht, in ein Lager für Binnenflüchtlinge zu gelangen, sagte Musa Ahmad, Mitglied einer Bürgerwehr.
Dabei sei das Mädchen an einer Militärkaserne vorbeigekommen und von Soldaten aufgefordert worden, stehen zu bleiben.
Als es dies nicht getan habe, hätten die Soldaten dem Mädchen gedroht, es zu erschießen, sagte Ahmad. Das Mädchen sei daher stehen geblieben und habe seinen Schleier abgenommen, so dass ein Sprengsatz an ihrem Körper zum Vorschein gekommen sei. Dann habe sie die Bombe ausgelöst und sei dadurch getötet worden. Andere Menschen kamen nicht zu Schaden.
Anschlag in Moschee
Auch in einer Moschee in Dalori am Stadtrand von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, wurde am Dienstag ein Selbstmordattentat verübt. Der Attentäter riss nach Angaben von Behörden und Bewohnern während des Morgengebets mindestens einen Menschen mit in den Tod.
Die Islamistengruppe Boko Haram hat in der Vergangenheit wiederholt junge Frauen und Kinder als Selbstmordattentäter eingesetzt. Am 18. Jänner hatten sich vor dem Flüchtlingslager in Banki eine junge Frau und ein Jugendlicher in die Luft gesprengt, als sie für eine Kontrolle gestoppt wurden. Im April 2016 wurden bei einem Doppel-Selbstmordanschlag von zwei Frauen in der Nähe des Lagers sieben Menschen getötet.
Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt immer wieder Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. Seit 2009 wurden in dem Konflikt mehr als 20.000 Menschen getötet. Außerdem ergriffen 2,6 Millionen Menschen die Flucht.