Moskau

Zehntausende bei Mai-Parade auf dem Roten Platz

01.05.2015

Putin zeichnet "Helden der Arbeit" aus - Festnahmen bei Mai-Feiern in Kiew.

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Mehr als 140.000 Menschen sind in Moskau bei der traditionellen Parade der Gewerkschaften zum 1. Mai über den Roten Platz marschiert. Angeführt von Bürgermeister Sergej Sobjanin zogen die Demonstranten mit der Forderung "Faire Löhne für anständige Arbeit" bei regnerischem Wetter durch das Zentrum der Hauptstadt.

Viele Teilnehmer schwenkten russische Flaggen sowie Luftballons in den Landesfarben weiß, blau und rot. Wegen einer schweren Krise treffen eine hohe Inflation sowie Gehaltskürzungen und Entlassungen viele Russen. Regierungskritische Protestbanner waren am Freitag aber nicht zugelassen - zu sehen waren fast nur Fahnen der Kremlpartei Geeintes Russland.

Präsident Wladimir Putin zeichnete bei einer Zeremonie im Kreml fünf Bürger als "Helden der Arbeit" aus. Er hatte den auch in der einstigen DDR bekannten Ehrentitel erst 2013 nach mehr als 20 Jahren wieder eingeführt. "Russland zeigt 70 Jahre nach dem gewonnenen Krieg, dass es weiter jeder Herausforderung gewachsen ist", sagte Putin mit Blick auf die westlichen Sanktionen in der Ukraine-Krise.

Auch in anderen Städten wie St. Petersburg und Wladiwostok gingen Zehntausende auf die Straße. Auf der von Russland einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim beteiligten sich unter einem großem Sicherheitsaufgebot mehr als 70.000 Menschen an Demonstrationen.

In Kiew wurden bei Zusammenstößen zwischen ukrainischen Nationalisten und Anhängern der Kommunistischen Partei mindestens 19 Menschen festgenommen worden. Die Rechtsradikalen hätten versucht, die etwa 1.000 KP-Demonstranten anzugreifen, teilte die Polizei in der Hauptstadt der Ex-Sowjetrepublik mit. Einer der Störer schüttete Kommunistenchef Pjotr Simonenko einen Becher Dickmilch über den Anzug. Verletzt wurde niemand. Ebenfalls in Kiew attackierten Nationalisten eine Demonstration von etwa 150 Linksanhängern. Rund 6.500 Polizisten waren in der Metropole im Einsatz. Die Verwaltung hatte einige Kundgebungen aus Sicherheitsgründen untersagt.
 

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