Präsident Duda dankte den USA für deren Sicherheitsgarantien rund um den Aufmarsch.
Zehntausende Rechte und Nationalisten haben sich in Warschau an einem Aufmarsch durch die Innenstadt beteiligt. Teilnehmer des sogenannten "Unabhängigkeitsmarschs" schwenkten Fahnen in den weiß-roten Nationalfahnen und zündeten Fackeln an. Die jährliche Kundgebung stand diesmal unter dem Motto "Des großen Polens Kraft sind wir". Die Demonstranten riefen der Agentur PAP zufolge Sprechchöre wie "Gott, Ehre und Heimat" und "Ehre und Ruhm den Helden".
Die Stadtverwaltung hatte ein Verbot von Waffen und Pyrotechnik ausgesprochen. Zudem wurden Drohnenflüge über der Demonstrationsstrecke untersagt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Beamten nahmen mehr als 70 Menschen in Gewahrsam, beschlagnahmten Feuerwerkskörper, Messer und Schlagstöcke.
Der Tag der Unabhängigkeit am 11. November wird in Polen als Nationalfeiertag begangen. Dazu gab es auch offizielle Gedenkveranstaltungen wie Kranzniederlegungen. In einer Rede dankte Staatspräsident Andrzej Duda den US-Verbündeten für ihre Unterstützung angesichts des russischen Imperialismus. "Es ist ein Wunschtraum, wenn manche denken, dass Europa heute in der Lage sei, seine eigene Sicherheit zu gewährleisten", mahnte Duda, dessen Land seit 1999 NATO-Mitglied ist. Der nationalkonservative Politiker forderte, dass die Ukraine die Kontrolle über ihr Territorium in den Grenzen vor der Annexion der Krim durch Russland 2014 zurückerlangt.
Historische Hintergründe
Am 11. November 1918 hatte Jozef Pilsudski in Warschau den Oberbefehl über die polnischen Truppen übernommen und die Unabhängigkeit ausgerufen. Dies fiel zusammen mit der Schließung des Waffenstillstands zwischen Deutschland und Frankreich. Mit den Friedensverträgen nach dem Ersten Weltkrieg wurde die lange Teilung Polens durch Preußen, Österreich-Ungarn und Russland dann überwunden.