Epidemie

Zika: Virologen sehen minimale Gefahr

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Die dauerhafte Ansiedelung und Ausbreitung der Mücken ist unwahrscheinlich.

Das Zika-Virus stellt für die renommierte deutsche Gesellschaft für Virologie (GfV) ein minimales Risiko für Mitteleuropa dar. "In Deutschland besteht keine Gefahr einer Infektion mit Zika-Virus. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Mücke importiert wird, die das Virus auf eine Schwangere überträgt, ist als vernachlässigbar einzustufen", schrieb die Fachgesellschaft am Donnerstag.

Kleine Ausbrüche denkbar
Eine dauerhafte Ansiedelung und Ausbreitung der Stechmücken Aedes aegypti und Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke) als Überträger sei "bei den klimatischen Bedingungen in Deutschland und Mitteleuropa extrem unwahrscheinlich." Allerdings, in Mittelmeerländern mit stärkerer Verbreitung von Aedes albopictus wären im Sommer nach Einschleppung des Virus durch akut infizierte Reisende Übertragungen von Virusinfektionen und gegebenenfalls auch kleine Ausbrüche denkbar, hieß es vonseiten der Experten.

Safe Sex
Da auch eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus über die Samenflüssigkeit von akut infizierten Männern anhand der derzeitigen Studienlage nicht ausgeschlossen werden kann, rät die Regensburger Virologin Susanne Modrow vorsorglich zum Safe Sex: "Reiserückkehrer aus Endemiegebieten, bei denen eine akute Zika-Virusinfektion nicht ausgeschlossen werden kann, können sicherheitshalber für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen Kondome verwenden - egal ob beim Partner eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht."

Milder Krankheitsverlauf
Studien dazu, wie lange das Virus im Blut und im Sperma verweilen kann, lägen jedoch bisher nicht vor. Im Allgemeinen verlaufen Infektionen mit dem Zika-Virus mild und zu 70 bis 80 Prozent asymptomatisch. Bei den übrigen Betroffenen treten drei bis zwölf Tage nach dem Mückenstich Fieber, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen, eine Bindehautentzündung, Schwächegefühl oder auch ein juckender Hautausschlag auf.

Nachweis im Blut
Die Diagnose der frischen Infektion gelingt durch Nachweis der viralen RNA im Blut. "Nach unserem jetzigen Kenntnisstand ist dieser zuverlässige Nachweis allerdings nur in den ersten Erkrankungstagen regelmäßig möglich, etwas länger offenbar im Urin", stellte Thomas Mertens, Präsident der Gesellschaft für Virologie vom Universitätsklinikum Ulm fest.

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