Furchtbare Zustände in Lager in Bihac

Zittern vor Eskalation der Flüchtlingskrise in Bosnien

16.10.2019

Polizei füllt das improvisierte Lager außerhalb von Bihac. Die Lokalbehörden wollen Versorgung von Migranten einstellen.

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Im Nordwesten Bosniens wird laut Medienberichten in den nächsten Tagen eine dramatische Verschlechterung der Lage von Migranten und Flüchtlingen in dem improvisierten Lager Vucjak außerhalb der Stadt Bihac befürchtet. Hunderte von neuen Migranten wurden in das Lager an der Grenze zu Kroatien gebracht, obwohl die lokalen Behörden die Versorgung einstellen wollen.

 
Die Situation in Bihac ist angespannt. Die Lokalbehörden drohen mit der Aussetzung der Versorgung der Migranten.

 
Immer wieder kommt es zu Gebetssprechchören und "Allahu Akbar"-Rufen, während die Kolonne am Weg zum Ersatz-Lager ist.

Kolonne in anderes Lager

Rund 1.500 Migranten wurden am gestrigen Dienstag in das Lager Vucjak verlegt, berichtete das kroatische Nachrichtenportal "dnevnik.hr" mit Bezug auf das Innenministerium des Kantons Una-Sana. Bosnische Medien zeigten Aufnahmen einer langen Kolonne von Menschen, die mit Polizeibegleitung zu Fuß in das Lager unterwegs waren. Nach Angaben der Behörden wurden jene Migranten in das Lager gebracht, die in Bihac keine Unterkunft hatten und sich auf den Straßen, in Parks oder in verlassenen Gebäuden aufhielten.

© APA/AFP/ELVIS BARUKCIC


Rund 2.300 Migranten und Flüchtlinge befinden sich schätzungsweise derzeit in dem Zeltlager, das auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet wurde und von der Stadt Bihac betreut wird. Das improvisierte Lager entspricht laut Medien nicht den Standards von internationalen Hilfsorganisationen.

Der Bürgermeister von Bihac, Suhret Fazlic, kündigte an, mit kommendem Montag die Versorgung von Migranten zu stoppen und stellte die Schließung des Lagers in Aussicht. Ohne finanzielle Unterstützung der Zentralregierung in Sarajevo werde man "das Problem eskalieren lassen", so Fazlic.

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Furchtbare Zustände im überfüllten Flüchtlingslager in Bihac

Bosnien fühlt sich alleine gelassen

Die Stadt Bihac fühlt sich mit der Migrantenkrise alleine gelassen. Die Behörden in Sarajevo versuchen laut Fazlic das Ausmaß der Krise herunterzuspielen, doch auf dem Gebiet des Kantons Una-Sana befinden sich mehr als 6.000 Migranten, die meisten davon in Bihac. Die Stadt könne das nicht mehr aushalten, mahnte der Bürgermeister laut Medien.

Nach seinen Angaben hat die Stadt nur für das Lager Vucjak bisher mehr als 50.000 Euro aufgewendet, ohne finanzielle Hilfe aus Sarajevo zu bekommen. Die Lokalbehörden versorgen das Lager täglich mit 20.000 Litern Trinkwasser, 3.000 Mahlzeiten und stellen auch medizinische Versorgung zur Verfügung.


 

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