Kein Geld für Futter
Zoobesitzer verkauft Löwenbabys
26.12.2017
'Es gibt keinen Tourismus in Gaza und sehr wenige Leute besuchen den Zoo.'
Der Besitzer eines Privatzoos im Gazastreifen will drei Löwenbabys verkaufen, weil er kein Geld für Futter habe. Er verlange einen Preis von jeweils 3.500 Dollar (knapp 3.000 Euro) pro Jungtier, sagte Mohammed Juda der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Er hoffe, damit eine drohende Schließung des Zoos in Rafah im Süden des Palästinensergebiets am Mittelmeer abwenden zu können.
"Es gibt keinen Tourismus in Gaza und sehr wenige Leute besuchen den Zoo", klagte Juda. Er brauche täglich mindestens 1.000 bis 1.500 Schekel (240 bis 360 Euro), um die restlichen Tiere im Zoo zu ernähren. Deshalb habe er beschlossen, die zwei Monate alten Löwenbabys zu verkaufen, deren Eltern ebenfalls in dem Zoo leben.
15 Tiere aus verwahrlostem Zoo gerettet
Im vergangenen Jahr hatten internationale Tierschützer die letzten 15 Tiere aus einem verwahrlosten Zoo im südlichen Gazastreifen gerettet. "Vier Pfoten" hatte den Tierpark in Chan Junis als "schlimmsten Zoo der Welt" beschrieben. Dutzende Tiere waren elendig verendet, weil sie nicht genug Futter erhielten.
Der andauernde Konflikt zwischen der im Gazastreifen herrschenden Hamas und Israel erschwert die Lebensbedingungen in dem seit zehn Jahren blockierten Palästinensergebiet.