Mehrere Tote
Zu 89 Prozent tödlich: Neuer Virus-Alarm in Afrika
15.01.2025WHO schlägt Alarm: Das Risiko einer weiteren Verbreitung ist hoch
Bei einem mutmaßlichen Ausbruch des Marburg-Virus in Tansania sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO acht Menschen ums Leben gekommen. Das Risiko einer weiteren Verbreitung in dem ostafrikanischen Land und der Region sei hoch, erklärte die WHO am Dienstag.
Bereits am Montag habe die Organisation ihre Mitgliedsländer über den Verdacht auf einen Ausbruch der Viruserkrankung in der tansanischen Region Kagera informiert. "Bisher sind uns neun Fälle bekannt, darunter acht Menschen, die gestorben sind", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X.
"Wir erwarten in den kommenden Tagen weitere Fälle, da sich die Krankheitsüberwachung verbessert", fuhr er fort. "Die WHO hat der Regierung von Tansania und betroffenen Gemeinden ihre volle Unterstützung angeboten."
Risiko hoch
Die WHO erklärte, dass das Risiko sowohl im Land als auch für die Region hoch sei. Letzteres liege an der "strategisch günstigen Lage" Kageras als "Transitknotenpunkt mit erheblichen grenzüberschreitenden Bevölkerungsbewegungen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische Republik Kongo".
Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen vor allem durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und Durchfall, in schweren Fällen kommen Blutungen und Organversagen hinzu. Die Sterblichkeit liegt nach Angaben der der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu 89 Prozent. Zugelassene Impfstoffe oder antivirale Medikamente gibt es bisher nicht. In Ruanda begann im Oktober eine Impfkampagne mit einem experimentellen Impfstoff.
Anfang Oktober waren in Hamburg zwei Menschen wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem Marburg-Virus zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die beiden waren von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus mit dem Zug nach Hamburg gereist. Der Infektionsverdacht bestätigte sich jedoch nicht.