Das Gebiet, in dem kleine Trümmer des 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumlabors herabfallen könnten, ist riesig.
Teile des chinesischen Raumlabors "Tiangong-1" stürzen voraussichtlich zwischen Sonntagnachmittag und Montagfrüh auf die Erde, am wahrscheinlichsten nach derzeitigem Stand um etwa 2.25 Uhr in der Nacht auf den Ostermontag, teilte die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) am Samstag mit. Mitteleuropa wird vermutlich nicht betroffen sein.
Absturz-Gebiet riesig
Das Gebiet, in dem kleine Trümmer des 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumlabors herabfallen könnten, ist riesig - ein erdumspannender Gürtel von 43 Grad südlich bis 43 Grad nördlich des Äquators. Auf dem 43. Grad nördlicher Breite liegt etwa die südfranzösische Stadt Marseille.
"Es fällt auch nicht alles auf einen Fleck, sondern verteilt sich über eine Schleppe von 1.000 bis 1.200 Kilometern", erklärte ESA-Experte Holger Krag vor dem erwarteten Ereignis. Etwa 1,5 bis 3,5 Tonnen von "Tiangong-1" werden demnach voraussichtlich den Eintritt in die Atmosphäre überstehen.
Kaum Gefahr für Menschen
Weil die mögliche Absturzregion viel Wasser und Wüsten umfasst, sei es fraglich, ob sich nach dem Absturz überhaupt Teile von "Tiangong-1" - übersetzt "Himmelspalast" - finden lassen, sagte Krag. "Die Wahrscheinlichkeit für ein Individuum, von einem Trümmerteil verletzt zu werden, ist so hoch wie die Möglichkeit, von einem Blitz zweimal in einem Jahr getroffen zu werden."
China hatte "Tiangong-1" im September 2011 ins All geschossen. Seit 2016 besteht kein Kontakt mehr, darum erfolgt der Absturz des Labors anders als ursprünglich geplant unkontrolliert.