Das Attentat soll in direktem Zusammenhang mit dem Doppelanschlag auf die Moskauer U-Bahn stehen.
In der russischen Kaukasusrepublik Dagestan haben zwei Sprengsätze mehrere Waggons eines Güterzuges entgleisen lassen. Sie detonierten Sonntag früh an den Gleisen in der Nähe des Dorfes Perwomaiskoje. Acht Waggons entgleisten, getötet oder verletzt wurde aber niemand. Zwei Stunden später sollte ein Zug aus der sibirischen Stadt Tjumen auf dem Weg nach Baku die Strecke passieren. Der Zug wurde angehalten, um die Gleise zu reparieren.
Unabhängigkeit von Moskau
In den Teilrepubliken Dagestan,
Tschetschenien und Inguschetien im nördlichen Kaukasus kämpfen seit Jahren
radikalislamische Rebellen für die Unabhängigkeit von Moskau. In den
vergangenen Monaten gab es in den mehrheitlich muslimischen Gebieten
verstärkt Anschläge gegen Behörden und Sicherheitskräfte.
Nach Doppelanschlag in U-Bahn
Zu den Selbstmordanschlägen auf die
Moskauer U-Bahn am Montag vergangener Woche bekannte sich die Rebellengruppe
Kaukasus-Emirat von Doku Umarow. Der Doppelanschlag mit 40 Todesopfern war
ein Racheakt für Gewalt gegen Bewohner an der Grenze zwischen Tschetschenien
und Inguschetien. Die Behörden identifizierten am Freitag eine 17-Jährige
aus Dagestan als eine der beiden Selbstmordattentäterinnen.
Direkter Zusammenhang
Erste Erkenntnisse zeigten, dass eine
direkte Verbindung zu dem Doppel-Anschlag in der Moskauer Metro bestehe. Zwei
Tage nach dem Attentat in der russischen Hauptstadt wurden zwölf Menschen
bei zwei Selbstmordanschlägen in Dagestan getötet, darunter neun Polizisten.